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- 14. November 2010 2 Min.

Eines der Motive
Es ändert sich was in Polen. Nach dem erfolgreichen Europride in diesem Jahr in Warschau, einer Stadt, in der CSD-Demos früher verboten und mit gewalttätigen Gegendemos beantwortet wurden, gibt es nun eine Bewegung zur Einführung der Homo-Ehe: die Kampagne "Miłość nie wyklucza" (Liebe schließt nicht aus).
Polen sei das größte Land in der EU, in der schwule und lesbische Paare nicht mal ansatzweise in der Gesetzgebung vorkämen, kritisieren die Aktivisten. "Sie stehen unter keinerlei gesetzlichem Schutz und werden in ihrer Existenz nicht mal anerkannt." Dabei seien das längst Standards der europäischen Zivilisation. Nur zusammen könne man die Situation ändern.
Die Kampagne, finanziell unterstützt von Privatmenschen und Sponsoren aus der Szene, setzt dabei auf Flyer, Aufklärungsbroschüren, Plakate und Youtube-Videos, die kostenlos von Einrichtungen wie Schulen bis hin zu Kinos übernommen werden können. Da eine öffentliche Förderung fehlt, sind die Aktivisten auf breite Unterstützung angewiesen und nehmen auf ihrer Homepage auch Spenden via Paypal an.
Raus aus Facebook!
Um ihren Forderungen mehr Druck zu verleigen, soll es am kommenden Sonntag ab 13 Uhr eine Demonstration geben, die an der Warschauer Universität beginnen und mit einer pinken Fahne zum Parlament ziehen soll – wenn das Wetter mitspielt. Dabei soll nicht nur laut die Homo-Ehe gefordert, sondern auch homo- wie transphoben Gewaltopfern gedacht werden. Der 20. November ist der internationale "Transgender Day of Remembrance".
Für den alten Szene-Spruch "Raus aus den Kneipen und auf die Straße" haben die Organisatoren auch eine zeitgemäße Neufassung parat: "Raus aus Facebook und auf die Straße!" In dem sozialen Netzwerk kommt die Gruppe auf 5.726 Freunde. 105 davon haben bisher ihre Teilnahme an der Demo zugesagt. (nb)
Links zum Thema:
» Homepage der Kampagne
» Die Kampagne bei Facebook














