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  • 15. November 2010 5 2 Min.

Jörg Reise skizziert sensibel, aber nie wehleidig, die Befindlichkeiten eines jungen schwulen Mannes

"Gaydichte" heißt der erste anspruchsvolle Lyrikband von Jörg Reise. Gefühle eines jungen Mannes stehen im Mittelpunkt.

Von Jürgen Friedenberg

"Es gibt Momente, in denen man nicht weiß, woran man ist.
Trotzdem sprechen die Gefühle ihre Sprache.
Sie zeigen mir den Weg ins Glück.
Ächzend kreischt die Vernunft im Hintergrund
Und will mir sagen, es darf nicht sein..."


Doch, doch, es darf sein! "Öffne Dich!" ermutigt Jörg Reise sich in diesem Gedicht selbst. Und er hat sich geöffnet, wagte sogar ein doppeltes Coming-out: als Schwuler und als Poet. 1976 in Halle geboren und jetzt in fester Partnerschaft in Augsburg lebend, schlägt Reise in seinem ersten Lyrikband meist leise Töne an. Dennoch lassen seine "Gaydichte, Emotionen eines Coming-outs" keinen Zweifel daran, dass der Ausbruch aus der Kindheit und aus traditionellen Strukturen kein Kinderspiel ist. Und dass das Leben und Lieben am "anderen Ufer" oft anders verläuft als einst ersehnt.

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Gedichte - ob mit, ob ohne Endreim - sind letztlich Geschmacksache, diese hier zählen jedenfalls zur anspruchsvollen Lyrik. Reise skizziert sensibel, aber nie wehleidig, eindringlich, aber nie aufdringlich, die rasch wechselnden Befindlichkeiten eines jungen Mannes, der auszog, sein Glück zu suchen und nun anfängt, sich selber zu entdecken. Zwar bleibt das vollkommene Glück im ewigen Widerstreit von Gefühlen und Vernunft verborgen, doch ist ihm Reise mit seinen Gaydichten dicht auf den Fersen. Nachdenkens- und empfehlenswert.

Jörg Reise: Gaydichte. Emotionen eines Coming-outs. 48 Seiten. Frieling Verlag Berlin. 6,90 €

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#1 FoXXXynessEhemaliges Profil
  • 16.11.2010, 22:15h
  • Shakespeare hätte seine helle Freude daran!
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#2 FoXXXynessEhemaliges Profil
  • 17.11.2010, 19:33h
  • Demnächst im Handel: Coming-Out in Viersen!
  • Direktlink »
#3 kokAnonym
  • 18.11.2010, 11:08h
  • Ja, okay, Gedichte lassen sich ohnehin nur schwer vermarkten. Coming-out-Verse sind mal was anderes und wenn hier von "anspruchsvoller Lyrik" berichtet wird, könnte es durchaus interessant sein.
    Was aber bitte denkt sich ein Verlag dabei, ebendiese anspruchsvolle Lyrik mit dem Kalauer "Gaydichte" zu betiteln??? Das erinnert höchstens an die äußerst schlechte Pornoreihe "Gayfühlvoll", "Gaylüste", "Gayheimnisse", die man auch nicht gaylesen haben muss. Jedenfalls widerspricht der Titel allem, was man sich an "anspruchsvoller Lyrik" im Band erhoffen könnte ...
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