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- 16. November 2010 2 Min.

Graeme Taylor (14), schwul und engagiert (Bild: Screenshot YouTube)
In einer bewegenden Rede verteidigt ein Teenie seinen Lehrer, der sich gegen rassistische Schüler gestellt hatte.
Von Carsten Weidemann
Es war nur eine kurze Rede, doch in knapp zwei Minuten schaffte es Graeme Taylor, die Herzen der Erwachsenen zu bewegen, die ihm zuhörten. Der 14-jährige Schüler der High School in Howell (US-Bundesstaat Michigan) nahm den Lehrer Jay McDowell in Schutz, der für zwei Tage vom Dienst suspendiert worden war. Er hatte zuvor zwei Schüler des Klassenraums verwiesen, weil sie rassistische Symbole trugen und schwulenfeindliche Bemerkungen machten.
Der Rauswurf der beiden Jugendlichen hatte sich am 20. Oktober ereignet. Nach der Beschwerde der Eltern bekam McDowell eine Disziplinarstrafe: zwei Tage Suspendierung, einen Tag Lohnabzug. Dagegen protestierte nun der Lehrer. Am vergangenen Freitag befasste sich die Schulkonferenz mit dem Vorfall. Da die Medien zuvor ausführlich berichtet hatten, war der Raum, in der die öffentliche Anhörung stattfand, gut gefüllt.
"Dieser Lehrer stand wenigstens auf"
Rund 100 Erwachsene lauschten dann Graeme Taylors Worten: "Dieser Lehrer, den ich absolut unterstütze, stand wenigstens auf und sagte etwas. Ich habe in Klassenräumen gesessen, in denen die Kinder die schlimmsten Dinge gesagt haben. Worte, die mich dazu getrieben haben, einen Selbstmordversuch zu unternehmen, als ich gerade einmal neun Jahre alt war."
Er forderte die Schulkonferenz auf, die Disziplinarmaßnahmen rückgängig zu machen. "Er hat etwas Wunderbares getan, das viele Menschen inspiriert. Und wann immer ich einen Lehrer habe, der für mich auf diese Weise eintritt, wird er für mich etwas Besonderes."
In den letzten Monaten haben die US-Medien vermehrt über Selbstmorde von schwulen Schülern und Studenten berichtet, die zuvor von Klassenkameraden gemobbt worden waren. Christlich-konservative Aktivisten kritisieren die vermehrten Debatten um homosexuelle Jugendliche als Mitte von Homo-Gruppen, die "Gay Agenda" in den USA durchzusetzen, also "Sonderrechte" für Schwule und Lesben (queer.de berichtete).














