Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?13162
  • 17. November 2010 13 2 Min.

Der Verfassungsrat tagt im Palais Royal in Paris (Bild: Wiki Commons / Erasoft24 / PD)

Das höchste Gericht Frankreichs muss prüfen, ob das Ehe-Verbot für Schwule und Lesben gegen die französische Verfassung verstößt.

Der Verfassungsrat wurde am Dienstag vom Kassationsgericht beauftragt, über die Ehe-Öffnung zu entscheiden. Das aus "neun Weisen" bestehende Gericht muss binnen drei Monaten entscheiden, ob die in Artikel 75 und 144 des Code Civil festgelegte Einschränkung der Ehe auf verschiedengeschlechtliche Paare die in der Verfassung garantierten Rechte der Franzosen verletzt. Der Kassationsgerichtshof erklärte in einer Stellungnahme, eine "Veränderung der Sitten" habe dazu geführt, dass die Verfassung heute anders ausgelegt werden als noch vor wenigen Jahrzehnten. Geklagt hatten ein gleich­geschlechtliches Paar aus Reims.

Anwältin Caroline Mecary, die die Kläger vertritt, bezeichnete die Prüfung durch den Verfassungsrat als "gute Nachricht für drei Millionen Lesben und Schwule", die derzeit nicht heiraten dürfen: "Vielleicht wird Frankreich das Prinzip der Gleich­behandlung respektieren und die Ehe für gleich­geschlechtliche Paare öffnen, wie es bereits acht europäische Länder getan haben."

In Frankreich können gleichgeschlechtliche Paare seit 1999 lediglich einen "Zivilen Solidaritätspakt" (PACS) schließen, der auch Heterosexuellen offen steht. Er enthält - wie eingetragene Lebenspartnerschaften in anderen Ländern - eine begrenzte Anzahl von Rechten und Pflichten. 95 Prozent der Zivilpakte wurden jedoch von verschiedengeschlechtlichen Paaren geschlossen, die sich (noch) nicht durch eine Ehe binden wollten.

Bislang haben in Europa Belgien, Island, die Niederlande, Norwegen, Portugal, Schweden und Spanien die Ehe für Lesben und Schwule geöffnet. Zudem gibt es in Großbritannien eingetragene Lebenspartnerschaften mit gleichen Rechten und Pflichten wie bei der Ehe. In Luxemburg plant die Regierung die Ehe-Öffnung bis spätestens 2011 (queer.de berichtete). (dk)

-w-

#1 Pisa-SiegerAnonym
  • 17.11.2010, 15:12h
  • Die finnische Tageszeitung Helsingin Sanomat hat im April dieses Jahres Parteisprecher und Parteisprecherinnen befragt und festgestellt, dass nahezu alle der Öffnung der Ehe positiv gegenüber stehen. Die grüne Justizministerin Tuija Brax kündigte Anfang Juli an, dass sie im Herbst eine Studie für ein geschlechtsneutrales Ehegesetz in Auftrag geben werde und dass die Öffnung der Ehe vermutlich Ende 2011 beschlossen und Anfang 2012 in Kraft treten können werde.

    In einer am Samstag veröffentlichten Meinungsumfrage unter 1005 Finnen und Finninnen hatten sich 54 % für die Öffnung der Ehe ausgesprochen. Am höchsten ist die Zustimmung bei Anhänger_innen der Grünen (82 %), überwiegend gegen die Öffnung der Ehe sprachen sich Anhänger_innen der Christdemokraten (77 % dagegen) und der Partei Wahre Finnen (54 % dagegen) aus.

    www.queer-news.at/archives/1895

    Denn:
    www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,172369,00.html
  • Direktlink »
#2 FloAnonym
  • 17.11.2010, 15:26h
  • Diese Diskriminierung schwuler und lesbischer Paare verstößt ganz klar gegen den Gleichheitsgrundsatz, der ein Grundprinzip rechtsstaatlicher Demokratien ist / sein sollte.

    Dass das bisher so gemacht wurde, lag daran, dass das niemand wirklich kritisch hinterfragt hat.

    Ich hoffe sehr, dass das Gericht den Mut und die Weitsicht haben wird, sich nicht irgendwelchem Druck Ewiggestriger zu beugen, sondern dass sie diese Diskriminierung als verfassunsgwidrig abschaffen.

    Das wäre so ein riesiger Erfolg, wenn auch noch ein großer und wichtiger Staat wie Frankreich die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare öffnen würde!!

    Das wäre ein Dammbruch für ganz Europa!

    Hoffentlich klappt das!
  • Direktlink »
#3 danieltomAnonym

Kommentieren nicht mehr möglich
nach oben
Debatte bei Facebook

Newsletter
  • Unsere Newsletter halten Dich täglich oder wöchentlich über die Nachrichten aus der queeren Welt auf dem Laufenden.
    Email: