Laut "Rolling Stone" sind nicht Islamisten von Al-Kaida sondern "Homo-Generäle" für einen Terroranschlag verantwortlich, der 74 Menschen das Leben kostete.
Schwule planen Terrorangriffe, Lesben wollen in der Uni Hetero-Frauen umdrehen: Ugandische Zeitungen setzen mit Billigung der Politik ihre Hetzjagd gegen Homosexuelle fort.
Das Magazin "Rolling Stone" titelt in seiner neuesten Ausgabe: "Homo-Generäle planten Terroranschlag in Kampala". Darin machen die Autoren Homosexuelle für einen Al-Kaida-Anschlag auf Fußballfans im Juli verantwortlich, bei dem in der ugandischen Hauptstadt 74 Menschen getötet wurden. Schuld seien "bluttrünstige Generäle aus der bösen Welt der Homosexualität".
Bereits im vergangenen Monat hat das Magazin eine Outing-Kampagne gegen Schwule und Lesben gestartet, bei dem es unter anderem Facebook-Bilder von Privatpersonen veröffentlichte (queer.de berichtete). Auf der Titelseite forderte das Blatt: "Hängt sie". Ein Gericht stoppte per Einstweiliger Verfügung weitere Veröffentlichungen (queer.de berichtete). "Rolling Stone" macht sich das in dem neuen Artikel zunutze: Die anonymen Autoren schreiben in ihrem Terror-Artikel, dass ihnen das Gericht aus juristischen Gründen untersagt habe, Details über die "schwulen" Attacken zu veröffentlichen. Sie deuteten aber Verstrickungen der zuvor geouteten Menschen an.
Auch Lesben im Fadenkreuz
Das Boulevardblatt bezeichnet Lesben als "die knackigsten Kreaturen unseres Landes".
Ein anderes Boulevardblatt machte dagegen mit einem vermeintlichen lesbischen Angriff auf Studentinnen auf: "The Onion" berichtet in seiner Samstagsausgabe von einer lesbischen Vereinigung an der prestigeträchtigen Makerere-Universität. Von finsteren ausländischen Geldgebern gedeckt, würden diese Frauen versuchen, leicht beeinflussbare Mädchen zum Lesbischsein zu bewegen.
In einem weiteren Artikel im "Onion" beklagt sich der Pastor Martin Ssempa, dass er "wegen seines Kampfes gegen die Arschbohrer" weniger Spenden für seine Kirche erhalte. Ssepma setzt sich für die Einführung der Todesstrafe für Schwule und Lesben in Uganda ein. Erst im Januar hat er deswegen in einer Pressekonferenz Ausschnitte aus schwulen Pornos gezeigt, um die Anwesenden von der Minderwertigkeit von Homosexuellen zu überzeugen (queer.de berichtete).
Politiker unterstützt Medienkampagne
Der Abgeordnete David Bahati will die Todesstrafe für Schwule und Lesben einführen.
Unterstützung für derartige Berichterstattung kommt auch aus der Politik: Der Parlamentsabgeordnete David Bahati hatte bereits vor über einem Jahr einen Gesetzentwurf ins Parlament eingebracht, der die Todesstrafe für "schwere Homosexualität" vorsieht. Nach Protesten aus dem Ausland ist bislang nicht über den Entwurf abgestimmt worden. Bahati kämpft aber weiter um Zustimmung. Er lobte insbesondere die Outing-Kampagne des "Rolling Stone": "Das wäre eine großartige Quelle für die Polizei", so Bahati gegenüber der "Christian Post": "Vielleicht stimme ich nicht jedem Satz in dem Artikel zu, aber ich verstehe, dass die jungen Leute besorgt sind über das, was in ihrem Land vorgeht. Sie sind besorgt, dass Homosexualität einen erheblichen Schaden in diesem Land verursacht." (dk)
Anmerkung: Die ugandischen Boulevardblätter "Rolling Stone" und "The Onion" haben nichts mit den gleichnamigen US-Publikationen zu tun.
Ich fordere jegliche Entwicklungshilfe und Zusammenarbeit mit diesem Land sofort zu beenden. Wenn die Schwule und Lesben so pervers finden, wollen die ja sicher auch nicht unser Geld! Und ich will solche Regime nicht auch noch mit meinem Geld stützen! Also sofortiger Stopp aller Entwicklungshilfen an dieses Land und keinerlei wirtschaftliche Zusammenarbeit mehr!