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- 19. November 2010 2 Min.

Ist Brasiliens liberales Image bald im Ar***? (Bild: gaypridebrazil.org)
Homophobe Gewalt am Rande des Gay Pride in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro bereitet der Community Sorgen.
Von Carsten Weidemann
Rio de Janeiro, so verheißen es die Kataloge der schwulen Reisebüros, sei der "geilste Ort auf Erden". Diesem Ruf folgen im Schnitt rund drei Millionen schwul-lesbische Touristen aus aller Welt. Und ähnlich wie der Mardi Gras in Sydney ist die LGBT-Parade unterm Zuckerhut ein alljährlicher starker Magnet. Doch am vergangenen Sonntag hat das Image des liberalen und erotischen Plätzchens einen deutlichen Schaden erlitten.
Wie das Onlinemagazin 365gay.com berichtet, habe es am selben Wochenende, an dem tausende auf den Straßen tanzten, an einem Strand zwischen Ipenema und Copacabana einen gewalttätigen und offensichtlich homofeindlichen Übergriff gegeben. Ein 19-jähriger Schwuler sei von mehreren Männern in Militäruniformen beleidigt, bedrängt und angeschossen worden.
Die genauen Umstände der Tat müssen noch geklärt werden, doch für die hiesigen LGBT-Gruppen gehört der Vorfall mit in die Reihe von homophoben Taten, derer es nicht wenig gibt. Das von der Stadt 2009 initiierte Antigewalt-Projekt "Rio Sem Homofobia" zählte im vergangenen Jahr rund 600 Gewalttaten.
Die brasilianische Rainbow-Gruppe fordert und eine umfassende Aufklärung der Schießerei am Strand und erhöht den Druck auf die Politiker. In Brasiliens Senat hängt derzeit eine Antidiskriminierungsregelung in der Luft, die auch die sexuelle Identität und Orientierung mit berücksichtigt.
Links zum Thema:
» Infos und Bilder vom Brazil Pride 2010















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