Demo in Rom gegen den Einfluss der katholischen Kirche auf die Politik (2007). (Bild: NO VAT - Facciamo Breccia / flickr / by 2.0)
In Lübeck ist ein schwuler Priester beurlaubt worden, nachdem er von der radikalkatholischen Seite kreuz.net geoutet wurde. Kritik gibt es an der lokalen Berichterstattung.
Wie die "Lübecker Nachrichten" berichten, ist der Pfarrer der St.-Vicelin-Gemeinde bereits vor Monaten von seinem Amt entfernt worden. Dies geht auf eine Medienkampagne vom Sommer zurück, als kreuz.net und die "Bild"-Zeitung katholische Geistliche outeten, die ein Profil auf der Datingplattform gayromeo.com angelegt haben (queer.de berichtete). Inzwischen hat der Pastor Lübeck verlassen.
Leser der "Lübecker Nachrichten" übten ebenso wie einige Blogger scharfe Kritik an der Berichterstattung der Lokalzeitung. In einem Artikel vom Samstag hat Redakteur Curd Tönnemann unter anderem geschrieben: "Pikant: Matthias T. war vom Hamburger Erzbischof zum Lübecker Studentenseelsorger berufen worden... T. war auch in der Beicht- und Kommunionsvorbereitung von Kindern tätig." Damit bediene die Zeitung nach Ansicht der Kritiker das alte Klischee des schwulen Kinderschänders. So schreibt etwa der Leser F.Krull auf der Website in einem Kommentar: "Leider scheint es einigen Journalisten immer noch nicht möglich, ohne diffamierende Anspielungen über schwule Menschen zu berichten."
Papst Benedikt XVI. hatte erst in seinem vergangene Woche veröffentlichten Buch "Licht der Welt" klargestellt, dass Homosexualität "gegen das Wesen dessen steht, was Gott ursprünglich gewollt hat" (queer.de berichtete). Der Theologe David Berger geht in seinem neuen Buch "Der heilige Schein" (Amazon-Affiliate-Link ) davon aus, dass die katholische Schwulenfeindlichkeit vor allem von den Geistlichen ausginge, die ihre eigene Homosexualität unterdrücken. Dabei sei in Wirklichkeit ein "großer Teil der katholischen Kleriker und Priesteranwärter in Europa und den Vereinigten Staaten" homosexuell. (dk)
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Und genau wie beim Homocaust in Afrika die Zeitungen helfen, betätigt sich hierzulande die BILD-Zeitung gerne an der Hetzjagd.
Geht es nach diesen Fundamentalisten und Hasspredigern, müssen wir alle demnächst wieder rosa Winkel tragen.
Wann werden die endlich gestoppt!!