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  • 03. Dezember 2010 25 2 Min.

Nationaltorfrau Nadine Angerer (Bild: Wiki Commons / Hullu poro / CC-BY-SA-2.0)

Die Fußballmänner halten sich noch versteckt, die Frauen sind da weiter: Deutschlands Nationaltorfrau Nadine Angerer outet sich in einem Interview als bisexuell.

Die Weltmeisterin von 2003 und 2007 sagte gegenüber dem "Zeit"-Magazin, dass für sie das Geschlecht bei der Partnerauswahl zweitrangig ist: "Ich persönlich bin da offen, weil ich der Meinung bin, dass es nette Männer und nette Frauen gibt, und weil ich eine Festlegung generell total albern finde." Auf die Nachfrage der "Bild"-Zeitung sagte Angerer, dass ihr Coming-out eigentlich keine große Sache sei: "Ich sehe darin überhaupt kein Problem, mich zu Frauen und zu Männern zu bekennen. Das ist für mich und mein Umfeld ja keine Neuigkeit. Deshalb kann ich mit dem Thema absolut entspannt umgehen."

Details aus ihrem Leben will sie aber trotz ihres öffentlichen Bekenntnisses nicht an die große Glocke hängen. So verrät sie nicht, ob sie mit einem Mann oder einer Frau liiert ist: "Das hat niemanden zu interessieren."

Die 32-jährige Angerer spielt für den deutschen Erstligisten 1. FFC Frankfurt, der im vergangenen Jahr den dritten Platz in der Bundesliga belegte. Richtig gut läuft es mit der Nationalmannschaft: Im kommenden Jahr will Angerer bei der Frauenfußball-WM in Deutschland den Titel zum dritten Mal in Folge gewinnen. Zur Erinnerung: Der letzte WM-Sieg der Herren liegt bereits über 20 Jahre zurück.

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Bereits im letzten Jahr hat sich Ursula Holl, die Nummer 2 im deutschen Tor, in Köln mit ihrer Freundin verpartnert. Unter den Männern hat sich bislang aber noch kein einziger Profi geoutet. DFB-Chef Theo Zwanziger erklärte am Mittwoch, dass sein Verband jedes Coming-out unterstützen würde (queer.de berichtete). Allerdings sei dies schwierig, da in Fußballclubs "unterschiedlichste Kulturen" aufeinander träfen. Der deutsche Fußball - zumindest der männliche - sei hier erst "am Anfang des Weges". (dk)

#1 SCHWUL !!!Anonym
  • 03.12.2010, 13:29h
  • In diesem Stadium war ich zu Beginn meines inneren Coming-outs, so mit 17, auch mal.

    Zum Glück habe ich das damals nicht herumerzählt.
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#2 Micha86
  • 03.12.2010, 13:40hDüsseldorf
  • War das nicht ein Zitat aus "Sex and the city":
    "Bisexualität ist nur eine Haltestelle auf dem Weg nach Gay-Town"?! :-)
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#3 eMANcipation*Anonym
  • 03.12.2010, 13:47h
  • Inzwischen sollte aufgefallen sein, dass weibliche Homosexualität in dieser Gesellschaft anders behandelt wird als männliche.

    Dass junge Frauen unvergleichlich mehr Freiraum empfinden und effektiv haben, gleichgeschlechtliche Gefühle zuzulassen und damit auch den ersten und notwendigen Schritt zu einem möglichen inneren Coming-out zu machen, als junge Männer.

    Die letzten verfügbaren Zahlen der BZgA, wenn auch 2010 dank der totalen Ausgrenzung von Homosexualität aus dem Fragenkatalog "Jugendsexualität" nicht mehr aktualisiert, sind in dieser Hinsicht eindeutig.

    Es sind männliche Jugendliche, denen nicht zuletzt dank massenmedialer Bilderflut immer früher und immer aggressiver ein durch und durch heterosexistisches Männlichkeitsbild eingehämmert und dabei jedes homosexuelle Empfinden von Anfang an unterdrückt wird.

    Eine noch nie dagewesene soziale Kontrolle in Gestalt von Facebook & Co., wo sich insbesondere schon frühpubertierende Jungs vor ihrer Peer Group unmissverständlich zur Heterosexualität bekennen müssen, um nicht umgehend sanktioniert und gemobbt zu werden, tut ein übriges.

    Gerade die, die eher "geschlechtskonforme Mannerismen" zeigen, haben es damit immer schwerer, ihre Homosexualität in irgendeiner Weise zuzulassen, geschweigen denn zu entfalten. Der Mangel an entsprechenden Identifikationsfiguren - Fußball als DER gesellschaftlich vorgegebene "Männersport" ist hier ein ganz zentraler Bereich - trägt entscheidend zu dieser Unfreiheit bei.

    Warum schaffen schwule Medien in Deutschland es eigentlich trotz täglicher Meldungen über diesen Themenbereich nicht, zumindest mal in einem Interview mit Herrn Zwanziger kritische Fragen zu stellen und dabei auf geltende Standards in anderen europäischen Ländern zu verweisen, z. B. was die Ächtung und Ahndung schwulenfeindlicher Parolen und schwulenfeindlichen Verhaltens in Fußballstadien und -vereinen angeht? Das wäre dann nicht mehr nur Klatsch, der niemandem hilft, sondern ein minimal konstruktiver Beitrag!
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