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- 06. Dezember 2010 2 Min.

Schwule Jugendliche kennen Handschellen besser als ihre heterosexuellen Mitschüler (Bild: JSmith Photo / flickr / by-nd 2.0)
Einer neuen US-Studie zufolge besteht für lesbische, schwule und bisexuelle Teenager eine 40 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, von der Schulleitung oder Gesetzeshütern bestraft zu werden, als für die heterosexuellen Mitschüler.
Homosexuelle Jugendliche verhielten sich aber nicht krimineller als andere Gleichaltrige, erklärte Studienleiterin Kathryn Himmelstein von der renommierten Yale-Universität. Über die Gründe kann sie nur spekulieren: "Es heißt nicht, dass die Jugendlichen vorsätzlich diskriminiert werden. Ich denke nämlich schon, dass die meisten Menschen, die im Jugendbereich arbeiten, ihre Schützlinge fair behandeln wollen. Aber unsere Ergebnisse zeigen, dass das nicht klappt", so Himmelstein in der "Washington Post". Sie sei von den großen Unterschieden überrascht worden und bezeichnete diese als "besorgniserregend".
Besonders Lesben betroffen
Die Diskrepanz ist dabei bei Lesben und bisexuellen Mädchen besonders groß. Sie wurden beispielsweise mehr als doppelt so häufig festgenommen als ihre heterosexuellen Geschlechtsgenossinnen. Himmelstein vermutet, dass sie härter bestraft werden, weil sie oft nicht dem gesellschaftlichen Idealbild eines jungen Mädchens entsprachen und Erwachsene darauf offenbar mit Feindseligkeit antworteten.
Die US-Medien haben in den letzten Monaten immer wieder über junge Schwulen berichtet, die sich nach anhaltendem Mobbing das Leben nahmen. Daher haben Homo-Aktivisten den Videokanal It Gets Better, in dem Prominente den Jugendlichen Mut zusprechen. Auch Präsident Barack Obama beteiligte sich an diesem Projekt (queer.de berichtete).
Himmelstein hat nationale Befragungen von Siebt- bis Zwölftklässlern aus den Jahren 1994 bis 2002 ausgewertet. Von den 15.000 Teilnehmern bezeichneten sich 1.500 als schwul, lesbisch oder bisexuell. Sie untersuchte dabei etwa, wie oft Jugendliche verhaftet oder der Schule verwiesen worden sind. Die Ergebnisse ihrer Studie hat sie am Montag im Fachmagazin "Pediatrics" veröffentlicht. (dk)














