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- 09. Dezember 2010 3 Min.

Derrick Burts alias Derek Chambers
Ein amerikanischer Pornodarsteller, der sich mutmaßlich bei einem Filmshooting mit HIV infiziert hat, fordert nun, Barebackfilme zu verbieten.
Derrick Burts, der in Heterofilmen unter dem Künstlernamen Cameron Reid und in Schwulenfilmen als Derek Chambers Bekanntheit erlangte, wurde erst vor zwei Monaten positiv getestet. Er trete nun an die Öffentlichkeit, um weiteren Darstellern das Schicksal einer HIV-Infektion zu ersparen. Auf einer Pressekonferenz in Los Angeles sagte er am Mittwoch, dass insbesondere in der Hetero-Pornobranche keine Kondome verwendet würden. In der schwulen Filmindustrie würde zwar meist geschützter Verkehr stattfinden, die Darsteller würden aber nur unzureichend auf sexuell übertragbare Krankheiten getestet.
Der 24-Jährige beschreibt gegenüber der "Los Angeles Times", wie er von seiner Infektion erfahren hat: So habe er am 9. Oktober einen Anruf der Adult Industry Medical Healthcare Foundation erhalten, die vor einem Hetero-Pornodreh Darsteller in Kalifornien untersucht. In der Klinik mussten daraufhin alle Kolleginnen und Kollegen untersucht werden, mit denen Burts gearbeitet hat. Auch seine Freundin musste einen HIV-Test machen lassen. Alle Ergebnisse waren negativ.
Die Klinik habe ihn mit seiner Infektion alleine gelassen, beklagt Burts. Man wüsste dort, dass er sich bei einem "uns bekannten Positiven" angesteckt habe. Wegen der ärztlichen Schweigepflicht könne man ihm aber weder den Namen noch des Geschlecht des Darstellers sagen, so Burts. Er selbst glaubt, dass er sich bei einem Dreh in Florida angesteckt habe - beim ungeschützten Oralsex in einer schwulen Produktion. In Wirklichkeit ist eine Übertragung auf diesem Wege zwar möglich, aber extrem unwahrscheinlich. Die Klinik geht jedoch in einer Pressemitteilung davon aus, dass sich der Pornodarsteller durch "private, persönliche Aktivitäten" angesteckt habe. Burts bezeichnet das als "kompletten Unsinn": "Das kann nicht sein. Die einzige Person, mit der ich privat Sex hatte, war meine Freundin."
"Gay for Pay"
Burts gehört eigenen Angaben zufolge zu den "Gay for Pay"-Darstellern in schwulen Pornoproduktionen - also Heteros, die für einen Gehaltsscheck in schwulen Sexszenen auftreten. Auf der Pressekonferenz beschrieb er, dass er über eine Werbeanzeige zur Pornoindustrie gekommen ist. Er traf sich dann mit einem Agenten, der ihm von "einem besseren Leben" vorschwärmte: "Der Mann sagte mir, ich könne tausende Dollar mit einem einzigen Shooting machen. Mein Aussehen sei perfekt und praktisch eine Gelddruckmaschine." Dabei soll der Agent dem jungen Burts die schwule Pornoindustrie empfohlen haben, "weil man dort richtig gut Geld machen kann."
Kurze Zeit später kam die Ernüchterung: Nach nur einem Monat im Job hat sich Burts bereits mit Chlamydien, Tripper und Herpes infiziert. Sein Agent empfahl ihm jedoch, weiter zu machen - wenige Monate später bekam er die Nachricht von seiner HIV-Infektion.
In Kalifornien tobt seit Jahren ein Streit um Barebacking in Pornos. Die meisten Studios im schwulen Segment benutzen Kondome für Analsex. Zuletzt versuchte die Aids Healthcare Foundation mit Petition, Barebacking in Filmen verbieten zu lassen. Ein Gericht stoppte jedoch Ende letzten Jahres dieses Ansinnen (queer.de berichtete). Erst vor kurzem wurde bekannt, dass ein schwules Barebackstudio eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 16.200 Euro zahlen muss, weil es seine Mitarbeiter nur ungenügend geschützt habe (queer.de berichtete). (dk)















nur damit sich irgendjemand "besser" an den pornos aufgeilen kann, weil sie bareback sind, sollte niemand seine gesundheit aufs spiel setzen.
dieses "schwul kann machen, was es will, sonst ist es diskriminierung" kotzt mich dermaßen an!!!