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- 16. Dezember 2010 2 Min.

Sex und Showdown am Meer (Bild: Salzgeber)
Der Sommerfilm ist da, auch wenn es draußen noch kalt ist: "Plein Sud" ist ein wärmendes Roadmovie auf Französisch.
Von Carsten Weidemann
Aus Frankreich erwartet man für gewöhnlich keinen Western. "Plein Sud" ist aber einer, auch wenn keine Cowboys auftauchen, sondern schwule Jungs. Sébastien Lifshitzs dritter Kinospielfilm nach "Sommer wie Winter" ("Presque Rien" aus dem Jahr 2000) und "Wild Side" (2004) ist ein wundervoll unterhaltsamer Sommerfilm, der eigenartigerweise kurz vor Winteranfang am 16. Dezember in die Kinos kommt.
Die Story: Der 27-jährige Sam nimmt auf seiner Fahrt Richtung Spanien zwei Anhalter mit, Léa und Mathieu. Beide haben so allerhand private Probleme - und beiden lieben Männer. So ist es kein Wunder, dass sie mit dem hübschen Sam flirten, was das Zeug hält. Aber auch Sam hat so seine Probleme, sonst würde er nicht mit einer Pistole in einer Plastiktüte gen Süden fahren. In einem Shoppingcenter stoßen die drei auf Jérémie, einen potenten Heteroburschen. Dass hier die Gefühle wie wild fliegen, braucht an dieser Stelle nicht erwähnt zu werden.
Typisch für Lifshitz ist die Erzählweise: In Rückblenden wird fragmentarisch die Jugend der Hauptfigur Sam gezeigt, so dass der Zuschauer erst am Ende des Films ein rundes Bild über den jungen Mann gebildet hat.
Es geht insbesondere um die Beziehung zur Mutter: Als Kind hat Sam miterleben müssen, wie sein Vater im Streit mit der Mutter Selbstmord beging. Er sah, wie seine Mutter mehr und mehr in den Wahnsinn abdriftete, ihn selbst und seinen Bruder Alex bedrohte. Schließlich musste sie sich in psychologische Behandlung begeben und ihre Kinder zur Adoption freigeben. Nach über 20 Jahren taucht sie wieder auf, führt in Spanien ein neues Leben und will ihren ältesten Sohn sehen. Dass das nicht ohne Probleme vonstatten geht, ist klar.
"Plein Sud" zeigt schöne, aber verschlossene Menschen in der atemberaubenden Landschaft Südfrankreichs. In der Welle der Gefühle entledigen sich die Protagonisten dabei oft ihrer Kleider. Am Ende rückt schließlich das Familiendrama in den Vordergrund, das aber ein ganz anderes Ende findet als man es vermuten könnte.
Links zum Thema:
» Mehr Infos zum Film bei Salzgeber
» "Sommer wie Winter" von Sebatien Lifshitz auf DVD bei Amazon
» "Wild Side" von Sebastien Lifshitz auf DVD bei Amazon
Mehr queere Kultur:
» auf sissymag.de
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