Die Ausführungen Sepp Blatters haben bei Homo-Gruppen weltweit Empörung ausgelöst (Bild: Wiki Commons / Marcello Casal Jr. / ABr / CC-BY-2.5-BR)
FIFA-Chef Sepp Blatter hat sich für seinen Ratschlag an Schwule und Lesben entschuldigt, bei der WM 2022 in Katar keinen Sex zu haben.
Bei einer Pressekonferenz in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) erklärte der 74-jährige Schweizer am Freitag: "Es war nicht und wird nie meine Absicht sein, Diskriminierung gut zu heißen", so Blatter nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP. "Wenn sich jemand verletzt fühlt, dann bedaure ich das und entschuldige mich". Bei der WM würden alle Spiele für alle Menschen offen stehen: "Ich denke, es sollte keine Diskriminierung stattfinden".
Hintergrund: Bei einer Pressekonferenz in Südafrika hatte eine Journalistin Blatter nach dem Wohlbefinden von schwulen und lesbischen Fans und Spielern gefragt. In Katar wird Homosexualität mit bis zu fünf Jahren Haft und/oder bis zu 90 Peitschenhieben bestraft. Diese Strafe wurde in der Vergangenheit auch bei Ausländern angewendet. Trotz des ernsten Hintergrunds zeigte sich der FIFA-Chef amüsiert über die Frage: "Ich würde sagen, sie sollten sich von sexuellen Aktivitäten fernhalten."
Homo-Gruppen haben Konsequenzen gefordert
Die Antwort Blatters hatte zu Empörung unter Homo-Gruppen geführt. So kritisierte die deutsche Fanorganisation Queer Football Fanclubs (QFF) die Äußerungen als "unerträglich" (queer.de berichtete). Die Fans forderten den FIFA-Chef auf, in den Regularien des Weltfußballverbandes auch die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung zu verbieten. Bislang sind hier nur die Merkmale "Rasse, Hautfarbe, Sprache, Religion oder Herkunft" erwähnt.
Der britische Verband Gay Football Supporter's Network (GFSN) forderte sogar vor dem Keuschheitsgebot Blatters einen Boykott der WM in Katar. Schließlich könnten Millionen homosexueller Fans in dem arabischen Land wegen ihrer sexuellen Orientierung verhaftet werden (queer.de berichtete). (dk)