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https://queer.de/?13364
  • 17. Dezember 2010 27 2 Min.

Eigentlich sind sich alle Experten einig: Angst ist kein guter Ratgeber, wenn es darum geht, die Verantwortung für seine eigene (sexuelle) Gesundheit zu stärken. Das gilt besonders für die HIV-Prävention. Und doch gibt es immer wieder Kampagnen, die mit der Angstkeule zuschlagen. Hierzulande sorgt regelmäßig die Michael Stich-Stiftung mit ihren Furcht-Kampagnen für Kopfschütteln (queer.de hat dem früheren Tennisprofi dafür bereits die Homo-Gurke verliehen). Und für große Aufregung sorgte der TV-Spot einer gemeinnützigen Aids-Gruppe aus Saarbrüchen, der HIV mit Adolf Hitler als Massenmörder gleichsetzte (queer.de berichtete) - ein wunderbares Beispiel dafür, wie man irrationale Ängste vor HIV-Positiven kreiert.

Das jüngste Negativ-Beispiel kommt aus New York. Die städtische Gesundheitsbehörde sah sich bemüßigt, den jüngeren Schwulen der Stadt einzubläuen, dass trotz aller tollen Medikamente, die das HI-Virus effektiv in Schach halten, auf Dauer weitere Gesundheitsrisiken wie Osteoporose, Demenz oder Analkrebs drohen.

Der Spot, der dazu derzeit im TV läuft, ist im Stile eines Trailers für einen Horrorfilm inszeniert. Unterlegt mit Gruselmusik und aufblitzenden Schockbildern prophezeit ein Sprecher mit Grabesstimme den jungen gutaussehenden Testimonials in "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast"-Manier Fürchterliches, sollten sie es wagen, auf das Kondom zu verzichten.

Wirklich geschockt sind davon jetzt die Präventionisten. Die Gruppen "Gay Men's Health Crisis" und "Gay & Lesbian Alliance Against Defamation" schimpfen: "Die Werbung zeichnet den HIV-Patienten in düsteren Farben, was zu einer weiteren Stigmatisierung der Betroffenen führen kann." Das schwule Gesundheitsportal "Lifelube" ist entsetzt: "Das ist für alle, die mit HIV leben, absolut stigmatisierend und ganz schrecklich."

-w-

#1 SvenAnonym
  • 17.12.2010, 15:51h
  • Hmm, der Spot sagt doch nur die Wahrheit...und bei der Menge an Leuten, die mittlerweile auf Safer Sex verzichten ist sowas vielleicht hin und wieder nötig...
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#2 EnyyoAnonym
  • 17.12.2010, 15:58h
  • Was soll die künstliche Aufregung?
    Ich finde den Spot gut!

    Als AIDS immer mehr in den Blickpunkt geriet (Mitte der 1980er Jahre), gab es kaum eine Zeitschrift, in der nicht Horrorstories veröffentlicht wurden, incl. Veröffentlichung von Bildern/Filmen der seinerzeit noch sehr schnell sehr entstellt aussehenden Kranken.

    So entsetzlich das war, hat es mich und viele Leute aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis doch entsprechend aufgerüttelt und zu konsequentem Handeln veranlasst - die Infektionsrate stieg entsprechend wesentlich langsamer wie befürchtet und auch mich hat's noch nicht erwischt.

    Was die Angst angeht, war es natürlich übelst - auf der anderen Seite ist die Verharmlosung, man könne mit ein paar Pillen die Krankheit gut in den Griff bekommen bzw. die Aufforderung, Kondome zu verwenden, indem man Gummis über Obst und Gemüse stülpt, ja auch nicht gerade erfolgreich.
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#3 FoXXXynessEhemaliges Profil
  • 17.12.2010, 17:09h
  • In den USA ist halt alles eben anders. Während der Spot hierzulande auf positive Resonanz stößt, sind die Moralapostel in den USA schnell auf dem Plan.
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