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- 21. Dezember 2010 2 Min.

Volker Kauder (CDU) hält alle Schwulen und Lesben für schlechte Eltern (Bild: Frank Bergmann)
Politiker von SPD, FDP und Grünen zeigen sich empört über das negative Zeugnis, das CDU/CSU-Fraktionschef Volker Kauder allen Homo-Eltern ausspricht - selbst die LSU ist verschnupft.
Kauder hatte in einem Interview mit der "Berliner Zeitung" gesagt, dass Kinder sich generell nicht wünschten, bei gleichgeschlechtlichen Eltern aufzuwachsen (queer.de berichtete). Während sich Spitzenpolitiker der Union nach den Äußerungen bedeckt halten, kritisieren FDP-Politiker ihren Koalitionspartner. Fraktionsvizechefin Miriam Gruß nannte die Aussage Kauders "absurd": "Es ist nicht die Aufgabe von Herrn Kauder zu entscheiden, was sich Kinder wünschen. Für Kinder ist es entscheidend, dass sie stabile Bindungen haben", sagte die 35-Jährige aus Bayern. Der Dortmunder Bundestagsabgeordnete Michael Kauch, der selbst in einer eingetragenen Partnerschaft lebt, erklärte: "Es gibt Tausende Kinder, die bei Homosexuellen groß werden". Alle Studien würden belegen, dass dies keine negativen Folgen für die Kinder habe. Erst 2009 veröffentlichte das Bundesjustizministerium eine Untersuchung, die diese Behauptung untermauert (queer.de berichtete).
"Blanker Populismus", "dumpf-uninformiert"

NRW-Emanzipationsministerin Barbara Steffens: "Runder Tisch gegen Homophobie" für Homo-Gegner wie Kauder gegründet. (Bild: Grüne NRW)
Die grüne NRW-Emanzipationsministerin Barbara Steffens bezeichnete Kauders Äußerungen sogar als "blanken Populismus" und warf dem Tuttlinger Unwissenheit vor: "Er weiß nicht, wovon er redet", erklärte die 48-jährige Ministerin gegenüber der WAZ-Gruppe. "Für Menschen wie Kauder haben wir in NRW einen Runden Tisch gegen Homophobie gegründet."
Ähnlich äußerte sich Johannes Kahrs (SPD). Der Hamburger Bundestagsabgeordnete nannte Kauder "absolut realitätsfremd". Offenbar wolle der Unionspolitiker "mit dumpf-uninformierten, vordergründig 'wertkonservativen' Statements auf Stimmenfang für die Union gehen".
Selbst die Lesben und Schwulen in der Union (LSU) rüffeln ihren Parteifreund. "Es ist sehr ärgerlich, dass die Union immer wieder versucht, ihr familienpolitisches Profil auf Kosten gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften zu schärfen", kritisierte LSU-Chef Alexander Vogt. Selbstverständlich stehe auch für ihn das Kindeswohl an erster Stelle. Allerdings seien Probleme von Kindern gleichgeschlechtlicher Elternteile "auf das sonstige Umfeld" zurückzuführen, das Schwule und Lesben aus ideologischen Gründen ablehne. "Dort muss der Hebel angesetzt werden, nicht bei der Elternschaft", so Vogt. "Lesben und Schwule erziehen ihre Kinder mit der gleichen Liebe und Fürsorge wie Heterosexuelle. Sie sind keine Eltern zweiter Klasse!" (dk)














in diesem sinne liebe freunde einen schönen tag noch !