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- 06. Januar 2011 2 Min.

Das ist Louie Spence, wir finden ihn nervig.
Wir bei Queer.de haben gelegentlich die Pflicht auch die Kehrseiten des schwulen Lebens zu zeigen. Derzeit etwa nervt uns jemand ganz besonders.
Nein, wir meinen nicht Elton John (wer seinem Baby ein Zimmer für 1,5 Millionen Euro einrichtet, hat zwar zuviele Tassen im Schrank, kann aber kein allzu schlimmer Mensch sein). Und wir meinen auch nicht Guido Westerwelle (damit nicht wieder ein Leser seinen Silvesterabend damit verbringen muss, uns eine eMail zu schreiben und Linkslastigkeit und Homophobie vorzuwerfen).
Nein, wir meinen einen hierzulande noch unbekannten Tanzlehrer aus London namens Louie Spence. Bleibt er unbekannt? Nun, umgekehrt kennt man auch Menschen vom Schlag eines Udo Walz, Karl Lagerfeld oder Wolfgang Joop im Ausland. Und über Harald Glööckler gab es kürzlich gar eine einstündige Dokumentation im britischen Fernsehen.
Sie alle mögen einfältig sein, mit ihren Thesen zu Homosexualität und sonstiger Politik weit der Zeit hinterherhinken und sicher auch nerven, aber Louie Spence schlägt sie alle - er ist die Parodie einer Parodie eines schwulen Tanzlehrers, der keinen Satz in die Kamera sagen kann, ohne eine Piroutte zu drehen. Und der vor allem an keiner Kamera einfach vorbeitanzen kann.

Angefangen hat das Übel im letzten Jahr mit der Doku-Serie "Pineapple Dance Studios" (Sky 1), in der Spence eigentlich nur eine Rolle von vielen spielen sollte, sich jedoch penetrant in den Vordergrund tanzte.
Nachdem "Harry Hill's TV Burp" (eine Art "TV Total") auf ihn aufmerksam wurde und sich jede Woche über die Sendung beömmelte, stürzten sich bald alle Medien auf Spence. Es gab kein Entkommen, schnell tanzte und sprach er auf allen Kanälen. Und es wird noch schlimmer werden: In dieser Woche ist auf Sky 1 nun "Louie Spence's Showbusiness" angelaufen, eigentlich "Pineapple Dance Studios 2", aber mit etwas mehr Zucker für den Affen. Gut, das war etwas unelegant ausgerückt, trifft aber den Punkt.
In England gibt es zu einer Konfitüre den Werbespruch "you either love it or hate it". Louie Spence nervt einfach nur. Obwohl wir so langsam anfangen, ihn doch zu mögen. Was schreibt die "Radio Times" zur neuen Sendung? "Das ist alles so furchtbar, wie es klingt. Und es macht süchtig." (nb)














