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- 11. Januar 2011 2 Min.

Finanzsenatorin Karoline Linnert (Grüne) (Bild: Grüne Bremen)
Das Land Bremen will verpartnerte Schwule und Lesben im Steuerrecht mit verheirateten Heterosexuellen gleichstellen: Der Senat startete am Dienstag erneut eine Bundesratsinitiative.
Die rot-grüne Landesregierung will damit die "steuerrechtliche Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Paare endlich beenden", erklärte Finanzsenatorin Karoline Linnert (Grüne). "Die von uns angestrebte Gesetzesänderung ist überfällig. Wir möchten die langjährige Ungerechtigkeit beenden." Derzeit werden Homo-Paare vom Finanzamt wie Fremde behandelt und müssen daher pro Jahr bis zu 15.000 Euro mehr an den Fiskus abführen als heterosexuelle kinderlose Ehe-Leute. Erst Anfang Dezember hat das Niedersächsische Finanzgericht die Benachteiligung von eingetragenen Lebenspartnern im Einkommensteuerrecht für verfassungswidrig erklärt (queer.de berichtete). Politiker aus CDU und CSU haben aber wiederholt erklärt, dass sie an der Ungleichbehandlung festhalten wollen.
Bereits der zweite Bremer Versuch
Bereits 2008 hatte sich Bremen im Bundesrat für die Gleichstellung eingetragener Lebenspartnerschaften im Einkommensteuerrecht eingesetzt. Damals scheiterte der Vorstoß (queer.de berichtete). Im vergangenen Jahr scheiterte zudem ein Antrag Berlins, die Ehe für Schwule und Lesben zu öffnen (queer.de berichtete). Neben Berlin und Bremen stimmten nur Brandenburg und die neue rot-grüne NRW-Landesregierung für die Öffnung der Ehe.
Bremen gehört zu den homofreundlichsten Bundesländern in Deutschland. So hat der Senat bereits zu Beginn der Legislaturperiode im November 2007 die Gleichbehandlung von gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften und Ehen im Bremischen Beamtenrecht verankert - als erstes Bundesland. Auch in einer weiteren Frage zeigte sich die freie Hansestadt als Pionier: Im vergangenen Jahr hat der Senat eingetragene Partnerschaften in seiner Landesverfassung geschützt (queer.de berichtete). Die oppositionelle CDU stimmte damals "aus christlicher Überzeugung" gegen die Verfassungsänderung. Rot-Grün erreichte aber - auch dank Stimmen von den Oppositionsparteien FDP und Linke - die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit. (dk)














