https://queer.de/?13491
- 12. Januar 2011 2 Min.

Die evangelische Kirche wird ein wenig homofreundlicher (Bild: BookMama / flickr / by 2.0)
Die evangelische Kirche in Mitteldeutschland erlaubt künftig lesbischen und schwulen Pfarrern, mit ihrem Partner im Pfarrhaus wohnen zu dürfen.
Homosexualität sei für den Pfarrdienst "kein Unvereinbarkeitskriterium" mehr, erklärte Christian Frühwald, der Personaldezernent der Landeskirche für Sachsen-Anhalt und Thüringen, am Montag in Eisenach. Wie der evangelische Pressedienst (epd) berichtet, empfahl er lesbischen und schwulen Pfarrern, mit ihrer Homosexualität von Anfang an offen umzugehen, sowohl gegenüber dem Landeskirchenamt als auch der Kirchengemeinde. Denn die Kirchenführung kann Pfarrer aus ihrer Gemeinde ausschließen, wenn sie ihre Homosexualität nicht öffentlich machen, so Frühwald. Wenn sich ein Seelsorger erst später outet und der Gemeindekirchenrat den Pfarrer ablehnt, könne er auch weiterhin wegen seiner sexuellen Orientierung versetzt werden.
Heterosexualität weiterhin "Leitbild"
Bereits im November 2010 hatte Bayern eine ähnliche Regelung angekündigt (queer.de berichtete). Auch hier wurde allerdings klargestellt, dass homosexuellen Pfarrer nicht mit ihren heterosexuellen Kollegen gleichgestellt werden sollen. So hatte Pressesprecher Johannes Mirkus erklärt: "Ehe und Familie sind das Leitbild des Zusammenlebens. Dieses Leitbild muss vertreten werden, auch wenn die eigene Lebensform sich davon unterscheidet".
Ratgeber für Segnung
Frühwald erklärte ferner, dass die mitteldeutsche Kirche gegenwärtig einen Ratgeber für die Segnung von Homo-Paaren vorbereitet. Hier würden derzeit auch Elemente von Hochzeiten übernommen. Die Vorgabe der Kirchenleitung solle nun die "Verwechslung mit einer Trauung" verhindern.
Die staatliche Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben im Eherecht wird nach wie vor von der evangelischen Kirche abgelehnt. Dabei berufen sich die Landeskirchen auch auf das Selbstbestimmungsrecht der Kirche. (dk)
Links zum Thema:
» Evangelische Kirche in Mitteldeutschland















Ich wette, dafür hat Bischöfin Eva Brunne aus Stockholm gesorgt. Jetzt fehlen uns nur noch ihre legendären Nackt-Gottedienste!