Schneller Verlauf: Innerhalb von ein bis zwei Tagen treten die Bläschen auf und heilen nach rund zehn Tagen narbenlos wieder ab (Bild: Wiki Commons / GerardM / CC-BY-SA-3.0)
Die Wahrscheinlichkeit, sich beim Sex Herpes-Viren einzufangen, ist relativ groß. Kondome bieten einen gewissen Schutz.
Von Carsten Weidemann
In der Umgangssprache versteht man unter Herpes eine Gruppe von Virusinfektionen. Der Ausdruck Herpes stammt aus dem Griechischen und bedeutet eigentlich nur "Kriechen". Die Herpes-Viren (HSC) sind recht leicht übertragbar. Manchmal reicht einfaches Küssen aus - oder ein kurzer Schleck über den Po. Entsprechend ist eine Verbreitung bei allen Sexualkontakten möglich.
Tage bis Wochen nach der Infektion entstehen schmerzhafte Schleimhautveränderungen am Penis, im Analbereich oder Darm. Danach folgen Rötung, Juckreiz und Bläschenbildung. Und: Die Wahrscheinlichkeit sich Herpesviren einzufangen ist relativ groß. Es gibt medizinische Untersuchungen, die die Verbreitung innerhalb der Bevölkerung mit bis zu 85 Prozent angeben.
Auf Sex sollte während bei einer Herpes-Infektion verzichtet werden
Die Erkrankung nimmt in der Regel einen schnellen Verlauf. Innerhalb von ein bis zwei Tagen treten die Bläschen auf und heilen nach rund zehn Tagen narbenlos wieder ab. Die Bläschen finden sich in Gruppen an der Eichel, Vorhaut oder Analregion. Auf Sex sollte unbedingt verzichtet werden, denn die Bläschen sind oft Eintrittspforten für andere Erreger. Nicht selten vereitern die Bläschen, wodurch der Heilungsprozess verzögert wird. Die zugehörigen Lymphknoten können geschwollen sein. Häufig bestehen Gefühlsstörungen in den befallenen Bereichen.
Die Herpes-Erkrankung tritt meist wiederholt auf. Nicht selten berichten Patienten von bis zu vier Krankheitsepisoden jährlich. Selbst Faktoren wie Sonneneinstrahlung, Kälte, körperliche Anstrengung, Ekel oder Stress können einen Schub auslösen. Vor Neuansteckung bieten Kondome einen gewissen Schutz. Derzeit gibt es allerdings keinerlei Möglichkeiten einer Impfung.
Die medikamentöse Behandlung ist dafür sehr vielfältig: Von Salben über Tabletten bis hin zu Infusionen sind Behandlungen möglich. Bei starken Schmerzen oder ausgeprägtem Befall kann eine Behandlung mit Infusionen unter stationärer Kontrolle nötig werden. Wie auch immer die Ausprägung ausfällt: Die Behandlung sollte so früh wie möglich begonnen werden.