Man kann sein Kreuz auch nackig tragen...
Der Bischof von Mallorca kritisiert den Kalender einer katholischen Jugendgruppe, in der die Passionsgeschichte praktisch textilfrei dargestellt wird.
Mitglieder der "Cofradía de Davallament" ("Bruderschaft der Kreuzabnahme") aus dem mallorquinischen Städtchen Sant Joan hatten fast unbekleidet den Leidensweg von Jesus Christus nachgestellt - und zwar ein wenig aufbauender als in dem bluttrünstigen Mel-Gibson-Film "Die Passion Christi". In einem Bild heben etwa drei junge Männer mit einem durchtrainierten Körper ein Kreuz an, das in der Geschichte offenbar für Jesus bestimmt ist. Sie tragen dabei hautenge Unterhosen, die zusätzlich durch das Kreuz verdeckt werden. In einem anderen Bild sind die Jungs völlig nackt und verbergen ihre katholisches Gemächt nur mit römischen Helmen.
So viel Haut war zu viel des Guten für Bischof Jesús Murgui. Seine Diözese ließ eine Pressemitteilung verbreiten, in der der Kalender scharf kritisiert wird: "Der Kalender trivialisiert Ostern", so die Kirchenführung. "Er respektiert christliche Symbole nicht und verletzt die Gefühle von Katholiken."
Dabei wissen die Jungs, was sie tun: Die Bruderschaft spielt an den Osterfeiertagen die Passionsgeschichte nach, dann aber vollständig bekleidet. Trotz der Kritik der Kirchenleitung verteidigen die Nachwuchskatholiken ihre verspielte Bildersammlung: Wir sind stolz auf und zufrieden mit unserem Kalender, den wir mit dem Ziel gemacht haben, Geld für unsere Gruppe zu sammeln, die ihren 20. Geburtstag feiert", erklärte das Mitglied Pep Mas nach Angaben des "Mallorca Magazins". Man habe nicht die Absicht gehabt, Gläubige zu verletzen.
Vom Kalender wurden insgesamt 300 Exemplare gedruckt, die zu je zehn Euro abgegeben wurden. Wer noch kein Exemplar besitzt, hat Pech gehabt: Nachdem überregionale Zeitungen über die Nackedeis berichteten, war er sofort ausverkauft. (dk)
Die haben wirklich über alles und jeden was zu motzen.