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- 24. Januar 2011 2 Min.

Familienministerin Kristina Schröder (CDU) (Bild: Michael Panse / flickr / by-nd 2.0)
Offen lebende lesbische Spitzenfußballerinnen hätten "eine wichtige Vorreiterrolle übernommen", erklärte Familienministerin Kristina Schröder (CDU) im Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus".
"Aus meiner Kenntnis und durch meine Kontakte zur Frauenfußball-Nationalelf habe ich das Gefühl gewonnen, dass es inzwischen bei den Spielerinnen einen großen Stolz darüber gibt, gerade auch mit kritischen Themen wie Homosexualität unverkrampfter umzugehen als männliche Spieler", sagte die 32-jährige Politikerin aus Hessen. Für die Männer sei "der Weg in die Öffentlichkeit aktuell vielleicht noch schwieriger als für weibliche".
Grund für die Zurückhaltung seien teilweise "sehr seltsame Vorurteile", erklärte Schröder. Obwohl sich in Deutschland noch kein einziger Spitzenfußballer während seiner Profikarriere geoutet hatte, glaube sie aber nicht, "dass unsere Gesellschaft tatsächlich ein Problem im Umgang mit homosexuellen Fußballprofis" habe.

Nationaltorfrau Nadine Angerer (Bild: Wiki Commons / Hullu poro / CC-BY-SA-2.0)
Zuletzt hat sich Anfang Dezember Nationaltorfrau Nadine Angerer als bisexuell geoutet (queer.de berichtete). Auch die Nummer zwei im deutschen Tor, die für den FCR 2001 Duisburg spielende Ursula Holl, geht offen mit ihrer sexuellen Orientierung um. Allerdings warnt die Torhüterin, die sich vor einem halben Jahr mit ihrer Lebensgefährtin verpartnerte, Profifußballerinnen und -fußballer vor einem Coming-out: "Ich würde keinem Fußballer raten, sich zu outen. Je mehr du von deinem Privatleben bekannt gibst, desto verletzlicher bist du", so die 28-Jährige zur "Bild"-Zeitung. "Und der Fan im Stadion kann sehr, sehr grausam sein. Diese öffentlichen Anfeindungen wären nur schwer auszuhalten".
Bei den Männern outete sich bislang mit den englischen Profi Justin Fashanu nur ein Spitzenfußballer aus Europa während seiner Karriere als schwul - vor über 20 Jahren. Anderen Profis dient sein Schicksal jedoch als abschreckendes Beispiel: In den 1980er Jahren noch als einer der englischen Hoffnungsträger gefeiert, wurde er jedoch von Mitspielern und Trainern gemobbt, die von seiner Homosexualität erfuhren. Daraufhin versuchte Fashanu, sich dem Christentum zuzuwenden und mit Hilfe einer Therapie heterosexuell zu werden - natürlich ohne Erfolg. Seine Karriere versandete schließlich in zweitklassigen Clubs. Im Alter von 37 Jahren verübte er 1998 unter mysteriösen Umständen Selbstmord. (dk)














Vorurteile, die gerade auch aus ihrer Partei kommen und von ihrer Partei genährt werden...
Es ist ja schön, wenn Leute viel reden. Aber dann soll sie auch handeln und in ihrer Partei dafür eintreten, dass diese "seltsamen Vorurteile" endlich aufhören und unsere Diskriminierung endlich aufhört - wir also rechtlich 100%ig gleichgestellt werden. (Aber das will sie vermutlich selbst nicht.)