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- 25. Januar 2011 2 Min.

Promo-Bild für "Glee" (Bild: FOX)
Eine High School in Toronto schlägt Alarm: Nach "Slushie"-Anschlägen auf Schwule, Lesben und Transsexuelle hat die Polizei ihre Präsenz erhöht.
Schüler der Jarvis Collegiate Institute sollen im nahe gelegenen Gay Village wiederholt halb-gefrorene Erfischungsgetränke ("Slushies") ohne Vorwarnung auf Anwohner geworfen haben. Die Rektorin der Schule hat bereits angekündigt, dass die Schule hart gegen die bislang unbekannten Täter vorgehen werde und die Polizei informiert habe. Ertappte Schüler müssten mindestens Toleranzseminare besuchen. Besonders hartnäckigen Tätern drohe sogar der Schulverweis, sagte sie gegenüber der Zeitung "Star".
Die Angriffe wurden mit der amerikanischen TV-Serie "Glee" in Zusammenhang gebracht, weil dort die Mitglieder des Schulchors wiederholt mit Slushies beworfen wurden. Die Außenseiterserie ist insbesondere unter Schwulen beliebt und hat bereits mehrere Preise sowohl von Kritikern als auch von Homo-Gruppen erhalten (queer.de berichtete).
Polizei spricht von möglichen Hassverbrechen

Das Jarvis Collegiate Institute ist die zweitälteste High School in Ontario
Polizeisprecher Geoff Hesse erklärte, dass die betroffene Schule bereits jetzt offen mit dem Thema Homosexualität umgehe. Er glaube, dass viele der Schüler die Tragweite ihrer Handlungen nicht verstünden: "Ich will diese Jugendlichen wachrütteln", so Hesse gegenüber der Tageszeitung "Toronto Sun". "Es handelt sich hierbei um eine Straftat, vielleicht sogar um ein Hassverbrechen".
Eines der Opfer der Attacken ist die transsexuelle Aktivistin Enza Anderson: "Wenn diese Terror-Teenager jemanden sehen, den sie für schwul halten, schlagen sie zu", erklärte die 46-Jährige. Auch der Blumenhändler Paul Windsor berichtet, wie er von zwölf Schülern als "Schwuchtel" beschimpft wurde. Anschließend hätten sie zwei teilweise gefrorene Getränke auf den 59-Jährigen geworfen. "Ein Getränk ist eine Sache - das verschmutzt die Kleidung und verletzt den eigenen Stolz. Wenn es aber eskaliert und auch große Eisstückchen geworfen werden, dann wird es gefährlich."
Nordamerikanische Homo-Gruppen haben in den vergangenen Wochen immer wieder davor gewarnt, dass eine negative Darstellung von Schwulen und Lesben in den Medien Gewalt hervorrufen könnte. Deswegen hat eine kanadische Aufsichtsbehörde zuletzt das Abspielen des Popsongs "Money for Nothing" verboten, weil es das Wort "Faggot" (Schwuchtel) enthält (queer.de berichtete). Kritiker bezeichnen das jedoch als Zensur. Sie warnen davor, dass Produzenten künftig auf schwule oder lesbische Figuren in Radio und TV verzichten könnten, um Homophobie-Vorwürfen oder Zensur-Bestrebungen zu entgehen. (dk)
Links zum Thema:
» Bericht bei CityNews (mit Video)














In diesem Zusammenhang sei an folgende Erhebung erinnert, die auch auf hiesige Verhältnisse voll zutrifft:
www.queer.de/detail.php?article_id=12493
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