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  • 27. Januar 2011 32 2 Min.

David Kato ist in seiner eigenen Wohnung ermordet worden

Vor wenigen Wochen war David Kato noch einer von dutzenden Menschen, die eine ugandische Zeitung mitsamt der Aufforderung "Kill Them" geoutet hat – jetzt ist er ermordet worden.

Wie die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch meldet, ist ein Unbekannter am Mittwochnachmittag in Katos Haus im 15 Kilometer von der Hauptstadt Kampala entfernten Ort Mukono eingedrungen. Er hat den Homo-Aktivisten offenbar ohne Vorwarnung zwei Mal mit einem Gegenstand auf den Kopf geschlagen. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, es habe sich dabei um einen Hammer gehandelt. Das Opfer verstarb auf dem Weg zum Krankenhaus an seinen schweren Verletzungen. Nach der Tat ist der mutmaßliche Mörder in einem Auto geflohen. Zeugen notierten das Nummernschild – die Polizei erklärte, sie versuche, den Wagen zu finden.

Der Kampf geht weiter


Eine eindeutige Aufforderung in der Zeitung "Rolling Stone" während der Outing-Kampagne

Kato war einer der bekanntesten Homo-Aktivisten in Uganda und hat sich wiederholt gegen die im Parlament geplante Einführung der Todesstrafe für Homosexualität ausgesprochen. Die Zeitung "Rolling Stone" veröffentlichte daraufhin ein Bild des Aktivisten in seiner Outingkampagne (queer.de berichtete). Kato war einer von drei Aktivisten, die gegen diese Berichterstattung geklagt hatten. Anfang Januar hat ein Gericht schließlich die Kampagne verboten, unter anderem weil sie gegen das in der Verfassung garantierte Recht auf Leben verstoße (queer.de berichtete).

Homo-Aktivist Frank Mugisha, der im November an einem Treffen der Hirschfeld-Eddy-Stiftung und des Auswärtigen Amtes in Berlin teilnahm (queer.de berichtete), kündigte an, dass auch nach dem Mord der Kampf für gleiche Rechte weitergehen werde: "Keine Art der Einschüchterung kann unsern Kampf aufhalten". Davids Tod werde erst gesühnt sein, "wenn unser Kampf für Gerechtigkeit und Gleichheit gewonnen sein wird."

Rolling Stone: Schwule sollen hingerichtet werden, nicht gelyncht

Der 22-jährige "Rolling Stone"-Chefredakteur Giles Muhame verurteilte den Mord am Homo-Aktivisten, erklärte aber, dass er den Tod verdient habe: "Wir wollen, dass die Regierung Menschen hängt, die Homosexualität fördern. Wir wollen nicht, dass sie von normalen Bürgern umgebracht werden. Sie sollen gehängt werden, nicht gesteinigt oder attackiert."

Die Bevölkerung von Uganda hegt große Vorurteile gegen Schwule und Lesben. 2007 gaben bei der internationalen Studie Pew Global Attitudes Project 96 Prozent der Ugander an, Homosexualität abzulehnen. Nur drei Prozent unterstützen Homo-Rechte. (dk)

#1 WirZwei
  • 27.01.2011, 12:26h
  • Unser Beileid gilt David Catos Familie, so er denn eine hatte, die hinter ihm stand !!!
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#2 jengoAnonym
  • 27.01.2011, 12:26h
  • Schwule Männer sind in Uganda faktisch vogelfrei und neben dem Staat durch andere Homohasser bedroht. Die Zeitung hat deshalb unendliche Schuld auf sich geladen die Schwulen öffentlich zu outen.
    Die Homoaktivisten in Uganda haben meinen tiefsten Respekt das sie sich trotz konkreter Todesgefahr weiter für Homo- und Menschrechte einsetzten wollen.
    Ich finde das deutsche Auswärtige Amt soll sie dort bedingungslos unterstützen, so weit es geht.
    Vielleicht ist der Botschafter dort in Ordnung und kann ein bischen was bewirken, denn von dem am obersten Zuständigen, unserem Außenminister, ertwarte ich wie bisher nichts.

    Der Mord ist sehr, sehr schlimm.
    Cato hat sich für die anderen Schwulen in Uganda eingesetzt und erreicht das weitere Fremdoutings durch die Zeitung unterbunden wurden. Man darf das nicht vergessen, was er für die Bewegung in Uganda damit positives getan hat.
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#3 Knueppel
  • 27.01.2011, 12:56h
  • Schreibtischtäter, sie bereiten mit Hetzparolen das geistige Klima, in dem Gewalttaten gegen Minderheiten dann nur noch "konsequent" erscheinen ...

    "(...) Der 22-jährige Rolling Stone-Chefredakteur Giles Muhame verurteilte den Mord am Homo-Aktivisten, erklärte aber, dass er den Tod verdient habe: Wir wollen, dass die Regierung Menschen hängt, die Homosexualität fördern. Wir wollen nicht, dass sie von normalen Bürgern umgebracht werden. Sie sollen gehängt werden, nicht gesteinigt oder attackiert (...)"

    Es ist die Nazi-Methode:
    Verleumden, entrechten, für vogelfrei erklären, umbringen ...

    Die Geschichte wiederholt sich eben doch, wenn auch in "Auszügen" und an anderen Orten.
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