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  • 30. Januar 2011 33 2 Min.

Glücklich auch mit 36 Jahre Altersunterschied: Ole und Lukas (Bild: Hambburger Morgenpost)

Happy Together - Die Beziehungsserie auf queer.de (Teil 3). Wenn bei Paaren der Altersunterschied groß ist.

Von Carsten Weidemann

Es ist noch nicht so lange her, da zeigte sich das feine Hamburg überaus pikiert: "Damit stellt Ole von Beust das Stilempfinden der Hamburger Bürger auf eine harte Probe", mäkelte das Hamburger Abendblatt. "Damit", das meinte die öffentliche Vorstellung des Freundes des Ex-Bürgermeisters Mitte September 2010 bei der Eröffnung eines Modeshops. Ole von Beust ist 55, sein Freund Lukas 19. Stolze 36 Jahre Altersunterschied, kann so eine Beziehung überhaupt funktionieren?

Die Frage an sich ist schon fies, denn Ole und Lukas bewiesen ja, dass diese Konstellation funktionieren kann. Dem hanseatisch zurückhaltenden von Beust muss es mit dieser Beziehung sehr ernst sein, sonst würde er sie nicht der Öffentlichkeit präsentieren. Aber die hochgezogene Augenbraue bei Freunden und Bekannten, die werden beide noch oft genug zu sehen bekommen.

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Häme ignorieren, die Stärken der Beziehung pflegen


Voneinander lernen, unabhängig vom Altersunterschied (Bild: Wiki Commons / rt69 on flickr.com (Queereaster) / CC-BY-2.0)

Die Skepsis Außenstehender ist oft groß, es werden dem jeweils anderen Teil der Beziehung egoistische und narzisstische Motive unterstellt. Der Ältere "hält" sich nur den Jüngeren, weil er das Altwerden nicht erträgt. Der Junge nutzt den Alten nur wirtschaftlich aus, macht ihn sich durch seine Jugend und Sex gefügig. In der schwulen Szene kommt mitunter noch Neid hinzu und gekränkte Eitelkeit, wenn man den "alten Sack" mit dem "jungen Hüpfer" zusammen sieht.

Die Häme von außen kann man getrost ignorieren. Wichtiger ist, was in der Beziehung passiert und wie tief sie geht. Wenn es mehr Verbindendes gibt als beispielsweise Sex, wird sie wie jede andere Beziehung auch funktionieren. Die (hoffentlich vorhandene) Reife und Ruhe des Älteren ergänzen sich prima mit der Frische und Lebensenergie des Jüngeren.

Paarberater raten jedoch darauf zu achten, dass daraus keine nachgespielte Vater-Sohn-Beziehung wird. Beide sollten sich auf einem möglichst gleichberechtigten Niveau begegnen. Die Schnittmenge der gemeinsamen Interessen sollte zudem groß genug sein, damit die Beziehung spannend bleibt. Das ist in der Tat etwas schwieriger bei Menschen mit großem Altersunterschied, die in unterschiedlichen Kulturen aufgewachsen sind und die sich altersbedingt mit anderen Themen beschäftigen. Voneinander lernen können auf jeden Fall beide Seiten.

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#1 FlorianAnonym
  • 30.01.2011, 14:59h
  • Ich bin 18, mein Freund ist 20 aber ich hätte mich auch in ihn verliebt wenn er älter wäre glaube ich.
    Finde es kommt nicht aufs Alter an sondern auf den Menschen. Klar ab bestimmten Unterschied ist es nicht einfach, aber bis 20 Jahre oder so Unterschied find ich es ok und darüber hinaus finde ich es schwer wegen unterschiedlicher Lebensabschnitt aber wens nicht stört der soll es machen und nicht darauf hören was andere sagen oder lästern finde ich. Kann mir auch vorstellen das die Lästerer neidisch sind.
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#2 KonstantinEhemaliges Profil
  • 30.01.2011, 15:03h
  • Mehr als 15 Jahre Altersunterschied finde ich grenzwertig! Allein von den Interessen her. ICH wüsste nicht, über was ich mich mit einem 20-jährigen unterhalten sollte.
    Außerdem habe ich die Feststellung gemacht, dass Schwule, die sich nur mit wesentlich jüngeren umgeben, meistens ein Problem mit Gleichaltrigen haben, weil sie sich bei denen nicht mit Kohle und sonstigem profilieren können.
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#3 herve64Ehemaliges Profil
  • 30.01.2011, 15:17h
  • Nun ja, das zeigt, dass man auch innerhalb der ach-so-bunten und vielfältigen Community nicht vorurteilsfrei ist: "Der Junge will nur das Geld" bzw. "Der Junge hat einen Ödipus-Komplex", "Der Alte will sich nur wichtig machen und beweisen, wie toll er doch ist" bzw. "Ohne zu zahlen würde der Alte den nie herumkriegen" etc. pp.

    Auf die Idee, dass der jüngere vielleicht sich deswegen gezielt einen älteren Partner sucht, weil ihm seine Altersgenossen zu oberflächlich sind oder weil er in erster Linie Geborgenheit sucht, die er bei Gleichaltrigen nicht findet, kommt niemand. Ebenso wenig wie dass der Ältere vielleicht keinen Bock darauf hat, sich Seniorengespräche anzutun, deren Inhalte im Wesentlichen die mit zunehmenden Alter häufiger auftretenden Krankheiten und Gebrechen bzw. die Schwelgereien über die gute, alte Zeit, in denen man selbst jung war, sind.

    Irgendwie ist das schon widersprüchlich: auf der einen Seite faselt man immer von einer bunten Community, aber wenn es darum geht, diesen Anspruch mit Leben zu erfüllen, dann offenbart man das Gegenteil, und so etwas finde ich verdammt armselig.

    Man sollte stattdessen lieber weitreichender denken und froh sein, dass es das alles gibt: wer weiß, wie man selbst drauf sein wird, wenn man im fortgeschrittenen Alter ist!

    BTW: zu einer vollständig bunten Community gehören auch die Farben grau und weiß, auch wenn man das immer wieder gerne verdrängt.
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