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- 01. Februar 2011 2 Min.

Fröhlich dank "Estro-Maxx" (Bild: NBC/Comcast)
Für Aufregung unter Homo-Aktivisten sorgte ein Sketch in einer neuen Folge von "Saturday Night Live", in dem Männer mit dem Medikament "Estro-Maxx" zu bärtigen Frauen mutieren.
Der kritisierte zweiminütige Beitrag war als Satire auf Medikamentenwerbung im US-Fernsehen aufgebaut. Darin beschweren sich die Komiker, dass ihr Leben zu anstrengend sei, um auch noch eine komplizierte Geschlechtsanpassung vornehmen zu können. Mit "Estro-Maxx" bräuchten sie jedoch nur eine Tablette täglich, um ihr Leben als Frauen beginnen zu können. Die Komiker agieren in dem Spot allerdings wie kernige Männer, die zwar weibliche Kleidung und Makeup tragen, aber auch Bärte.
Das stößt der Gay and Lesbian Alliance Against Defamation (GLAAD) sauer auf: "Diese Szenen können nicht als 'bloß ein Witz' abgetan werden, weil kein 'Witz' vorkam", empört sich die GLAAD auf ihrer Website. "Man versucht lustig zu sein, indem man das Leben und die Erfahrung von transsexuellen Frauen herabsetzt. Es trägt zu einem gefährlichen Klima bei, wenn Leute bloß wegen ihrer Identität entmenschlicht und verspottet werden." Die Homo-Gruppe bemängelte weiter, dass im Fernsehen zwar Witze über Transsexuelle gemacht werden würden, ihr wahres Leben aber kaum realistisch dargestellt werde. Daher fordert die Organisation den Sender NBC und dessen Mutterfirma Comcast auf, den Sketch bei zukünftigen Ausstrahlungen herauszuschneiden. Außerdem sollte er nicht mehr im Internet abrufbar sein.
Verhaltene Reaktionen auf GLAAD-Kritik
NBC hat sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert. Eine NBC-Vertreterin, die sich für Diversity im Programm einsetzt, wird sich aber mit Repräsentanten des GLAAD treffen, um den Vorfall zu diskutieren.
In vielen schwul-lesbischen Internetforen wird aggressiv über die Beurteilung des Sketches gestritten. Während bei "Towleroad" etwa die Hälfte die Position der GLAAD unterstützen, raten die Anderen zu mehr Gelassenheit: "Bei Comedy geht es nicht darum, brav und nett zu sein. Nichts ist heilig in Comedy", schreibt etwa Drew. Viele Kommentatoren werfen dem GLAAD vor, nur aus Publicity-Gründen große TV- oder Kinoproduktionen zu kritisieren. So hatte die Homo-Gruppe erst vor wenigen Wochen den Hollywood-Streifen "The Dilemma" attackiert, weil in der Komödie das Wort "gay" in einem negativen Zusammenhang benutzt wurde (queer.de berichtete). (dk)
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aber mir ich hab auch noch nie eine transe kennengelernt, sodass ich mich nicht gut in diese position denken kann.