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  • 03. Februar 2011 14 2 Min.

David Kato

Die Polizei in Uganda hat einen Mann verhaftet, der den Mord an dem Schwulenaktivisten gestanden haben soll. Angeblich habe ihn dieser zum Sex gezwungen.

Von Norbert Blech

Die Polizei in Uganda hat nach dem Mord an dem Schwulenaktivisten David Kato einen Mann verhaftet. Enock Nsubuga soll geständig sein und wurde bereits am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt. Kato war in der letzten Woche in seiner eigenen Wohnung erschlagen worden, im 15 Kilometer von der Hauptstadt Kampala entfernten Ort Bukusa (queer.de berichtete). Er starb an schweren Kopfverletzungen auf dem Weg zu Krankenhaus.

Da Kato einer der bekanntesten Homo-Aktivisten in Uganda war und auch von der Zeitung "Rolling Stone" in ihrer Outingkampagne vorgeführt wurde, gingen Aktivisten weltweit von einem homophoben Gewaltverbrechen aus. Die Polizei in Uganda sieht das aber anders. Gerüchte, die sie bereits in den letzten Tagen lancierte, hat sie nun bestätigt.

Demnach kannten sich Kato und Nsubuga. Der Aktivist habe den laut Polizei "bekannten Kleinkriminellen und Dieb" per Kaution aus dem Gefängnis geholt und bei ihm wohnen lassen. Dann habe Nsubuga ihn erschlagen. Er wurde am Mittwoch auf dem Weg zu seiner Freundin geschnappt. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters wurde auch der Fahrer von Kato verhaftet, wozu die Polizei keine weiteren Angaben machte.

Polizei ändert Motiv

Die Hintergründe der Tat sind weiterhin unklar. Hatte die Polizei in der letzten Woche noch von einem Raub gesprochen, schloss sie diesen nun aus und sprach am Mittwoch in einer offiziellen Stellungnahme von einem "persönlichen Streit", auch mit Katos Aktivismus habe der Mord nichts zu tun.

Wenig später wurde die Polizei deutlicher. Eine anonyme Quelle sagte der Zeitung "Daily Monitor", Nsubuga habe Kato getötet, weil er ihm andauernd Sex aufgezwungen habe. Der Aktivist habe ihm ein Auto, ein Haus und Geld versprochen, dies aber nicht eingelöst. Nsubuga habe ihn daher mit einem Hammer getötet, als dieser noch im Bett lag.

Aktivisten aus Uganda glauben dieser Version nicht, das Misstrauen gegen die Behörden, die sie verfolgen, sitzt zu tief. Viele glauben alternativen Berichten, wonach ein Mob Kato tötete - wofür sich aber keine Belege finden lassen. Auch sei ein privates Motiv geradezu politisch erwünscht, steht Uganda wegen seiner schwulenfeindlichen Haltung doch seit Monaten im Dauerfeuer von Politikern und Medien.

Der Mord an Kato hatte weltweit Menschen entsetzt, in Deutschland gab es u.a. in Berlin und Hamburg Gedenkveranstaltungen (queer.de berichtete). Auch Politiker wie US-Präsident Barack Obama oder der Europaparlamentspräsident Jerzy Buzek Buzek verurteilten die Tat.

-w-

#1 herve64Ehemaliges Profil
  • 03.02.2011, 11:45h
  • Also mit anderen Worten: die ganze Geschichte soll dahingehend konstruiert werden, dass der Täter das eigentliche Opfer ist und von dem "bösen schwulen Aktivisten" sexuell genötigt worden sei. Womit man es zum einen schafft, den Täter unbehelligt davon kommen zu lassen und zum anderen der Welt suggerieren möchte, dass die angedachte Todesstrafe für Schwule schon seine Richtigkeit habe.

    Wo bleibt hier die Streichung der Entwicklungshilfe? Ach so: es handelt sich ja nicht um Lesben, die in Bedrängnis sind...
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#2 jojoAnonym
#3 FranziAnonym
  • 03.02.2011, 12:36h
  • Wieder einmal ein Beispiel dafür, wie "Täter" zu "Oper" (gemacht) werden !! :-(

    In Deutschland würde ddie Tat dann noch mit einer schlechten Kindheit, psychischen Auffälligkeiten oder schlechten Schulnoten des Täters "untermauert" werden ...

    Anmerkung: Es war ja ( leider) bloss wieder einmal ein "Schwuler", der da ermordet wurde !!
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