https://queer.de/?13645
- 08. Februar 2011 2 Min.

No Sex, we´re British...
Ein britisches Gericht hat einem Mann wegen seines geringen Intelligenzquotienten verboten, Sex zu haben - der 41-Jährige musste wegen des Sex-Verbots eine Beziehung zu einem anderen Mann beenden. Der in einer Sozialwohnung lebende Mann, der öffentlich nur als Alan bezeichnet wird, hat einen IQ von 48, was nach Angaben des Gerichts einer mittleren Lernschwäche entspricht. Der Durchschnittswert liegt bei 100.
Weil Alan in der Öffentlichkeit auffällig wurde - er soll obszönen Geste gegenüber einem Jungen in einer Zahnarztpraxis und zwei Mädchen in einem Bus gemacht haben - hatte die Gemeinde 2009 wegen seines "erheblichen Sextriebs" ein Verbot von geschlechtlichen Handlungen mit anderen Menschen ausgesprochen. Daraufhin zerbrach die Beziehung mit seinem Partner Kieran. Gegenüber den Behörden äußerte Alan jedoch den Wunsch, wieder sexuell aktiv sein zu dürfen. "Mich würde das glücklich machen", sagte er nach Angaben der Gerichtsunterlagen.
Zunächst Sex-Verbot für neun Monate
Das Vormudschaftsgericht entschied Ende Januar 2011 anders: Richter Nicholas Mostyn erklärte zwar, dass dies eine grundlegende Einschränkung der Freiheit des Angeklagten sei, aber auch in dessen "besten Interesse" geschehe, da er dem Sexakt nicht frei zustimmen oder ihn ablehnen könne. Außerdem sei eine Einschätzung der Risiken für Alan nicht möglich. Der Richter ordnete daher das Verbot an, allerdings muss in neun Monaten wieder ein Gericht darüber befinden, ob das Sex-Verbot aufrechterhalten wird oder Alan Fortschritte gemacht habe.
Damit ist nicht unbedingt zu rechnen: Medienberichten zufolge hat ein Psychiater vor Gericht ausgesagt, dass selbst Sexualerziehung Alan nur verwirren würde. So wisse Alan nichts über heterosexuellen Sex und kenne lediglich "Mechanik der gegenseitigen Masturbation und des analen Geschlechtverkehrs", könne diese aber mental nicht einordnen. Zudem könne er ein Kondom nicht richtig überziehen, wie Test mit einem prothetischen Penis gezeigt hätten.
Alan darf zwar nicht mehr unbeaufsichtigt mit einem Partner zusammen sein, eine Freiheit hat das Gericht dem 41-Jährigen aber gelassen: Alan darf mit dem Segen der britischen Justiz im Badezimmer und im eigenen Schlafzimmer onanieren. (dk)
Links zum Thema:
» Entscheidung des Gerichts














