https://queer.de/?13775
- 01. März 2011 2 Min.

Owen und Eunice Johns wollen Kinder bereits in jungen Jahren vor der bösen Homosexualität warnen
Ein christliches Ehepaar darf nach einer britischen Gerichtsentscheidung keine Pflegekinder mehr aufnehmen, weil es darauf beharrt, Homosexualität in Gegenwart der Jungs und Mädchen zu verdammen.
Eunice and Owen Johns aus Derby haben bereits seit den 1990er Jahren für bis zu 20 Kinder gesorgt. Nach der Ausweitung des Antidiskriminierungsgesetzes im Jahr 2007 entzogen Behörden der Grafschaft Derby dem Paar jedoch die Kinder. Grund: Die 62 und 65 Jahre alten Pflegeeltern bestanden wegen ihres evangelikalen Glaubens darauf, Homosexuelle als moralisch korrupt zu beschreiben. Das Paar hatte beantragt, Kinder zwischen fünf und zehn Jahren zu betreuen.
In erster Instanz entschied nun der Londoner High Court von England und Wales, dass sich die beiden Christen mit ihrer Verteufelung von Schwulen und Lesben gegen eine unter gesetzlichem Schutz stehenden Minderheit nicht auf die Religionsfreiheit berufen dürften: "Wir leben in einer demokratischen und pluralistischen Gesellschaft, in einem säkularen Staat und nicht in einer Theokratie", so die Richter in ihrer Entscheidung. Sie erklärten, dass der Diskriminierungsschutz von Minderheiten höher zu bewerten sei als die Religionsfreiheit. Schließlich gebe es kein religiöses Gebot, Schwule und Lesben zu diskriminieren: Immerhin erlaube die anglikanische Staatskirche homosexuelle Geistliche.
Pflegeeltern: Verurteilung von Homosexuellen ist "normale, christliche Ansicht"
Das Paar zeigte sich enttäuscht darüber, dass "normale, christliche Ansichten" in Großbritannien verfolgt würden: "Wir haben verloren, weil wir einem kleinen Kind nicht sagen wollten, dass homosexuelle Praxis etwas Gutes ist", empört sich Eunice Jones gegenüber dem "Daily Telegraph". Das Christian Legal Centre, das die Pflegeeltern in der juristischen Auseinandersetzung unterstützt hatte, äußerte öffentlich die medienwirksame Befürchtung, dass Christen in Großbritannien keine Pflegeeltern mehr sein könnten und damit mehr Kinder in Heimen aufwachsen würden.
Das Antidiskriminierungsgesetz hat bereits die katholische Kirche gegen die britische Regierung aufgebracht, weil katholische Adoptionsagenturen dem Gesetz nach schwule und lesbische Pflegeeltern nicht länger bei der Vergabe von Kindern benachteiligen dürfen (queer.de berichtete).
Homo-Aktivisten begrüßten die Entscheidung. Ben Summerskill, Chef der schwul-lesbischen Gruppe Stonewall, erklärte: "Im Urteil siegt der Anstand des 21. Jahrhunderts über Vorurteile des 19. Jahrhunderts." (dk)















Ich begrüße es sehr, das die Briten so "konsequent" mit ihrem AGG umgehen, und es auch "anwenden" !!