Mahatma Gandhi gilt als eine der beliebtesten Ikonen des 20. Jahrhunderts
Eine neue Biografie beschreibt Mahatma Gandhi als Bisexuellen, der in einem jüdisch-deutschen Architekten und Bodybuilder verliebt gewesen sein soll - Gandhi soll auch rassistisches Gedankengut vertreten haben.
Pulitzer-Preisträger Joseph Lelyveld, der frühere Chefredakteur der renommierten "New York Times", hat in seinem am Dienstag erscheinenden Buch "Great Soul: Mahatma Gandhi and His Struggle with India"
(Amazon-Affiliate-Link ) umstrittene Thesen über den 1948 ermordeten indischen Politiker aufgestellt. Gandhi soll demnach ein "sexuell Ausgeflippter" gewesen sein, der mit minderjährigen Anhängerinnen Sex gehabt haben soll. So habe er als 70-Jähriger eine Affäre mit seiner 17-jährigen Nichte gehabt. Sein Herz soll aber Hermann Kallenbach geschlagen haben, den er 1904 in Südafrika getroffen hatte und für den er seine Frau verlassen haben soll.
Lelyveld zitiert aus einem Brief Gandhis an Kallenbach, in dem er sich als sexueller "Sklave" des Deutschen bezeichnet. Kallenbach habe "Besitz von meinem Körper" genommen, schreibt Gandhi. Sich selbst habe der Inder als "Oberhaus" bezeichnet, Kallenbach als "Unterhaus". Autor Lelyveld schreibt: "Er hat vom Unterhaus das Versprechen abgenommen, 'nicht lustvoll auf Frauen' zu schauen". Gandhi bezeichnete die Beziehung dem Buch zufolge als "Liebe, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat." In Südafrika hat das Paar zwei Jahre lang in einem Haus gelebt, das Kallenbach gebaut hat. Gandhi selbst, der sexuelle Enthaltsamkeit propagierte, soll dennoch mit jungen Frauen aus seinem Gefolge geschlafen haben.
Politisch habe Gandhi vor allem das Interesse gehabt, für sich selbst Werbung zu machen. Deshalb sei er politischen Moden hinterhergelaufen, sei aber "politisch inkompetent" geblieben, so Lelyveld. Viel gefährlicher für das Andenken an Gandhi könnte die Behauptung werden, der friedensliebende Revolutionär sei ein Rassist gewesen. So habe Gandhi geschrieben: "Wir wurden in ein Gefängnis gesteckt, das für Kaffer reserviert war". "Kaffer" ist ein rassistischer Ausdruck für schwarze Afrikaner. "Wir konnten nicht verstehen, warum wir nicht als Weiß eingestuft wurden. Auf dem selben Stand zu stehen wie die Eingeborenen war zu viel für uns. Kaffer sind immer unzivilisiert", so Gandhi laut Lelyveld in einem Brief an Kallenbach.
In seiner Autobiografie hatte Gandhi Kallenbach als "Seelenverwandten" bezeichnet, aber nichts von einer sexuellen Beziehung erwähnt. Kallenbach starb 1945 an Malaria, knapp drei Jahre bevor Gandhi in Neu-Delhi erschossen wurde. (dk)
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der weisse oder hellere kam sich nun mal bis zum sichtbaren oder erforschten beweis des gegenteils als "natürlich" überlegen vor.
das ist bei rassisten-regimes und ihren freundeskreisen heute nicht anders.
manche rassisten zittern vor dem tahrir-platz.