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- 03. April 2011 2 Min.

Guido Westerwelle war mal groß und stark (Bild: fdp_swisttal / flickr / by 2.0)
Außenminister Guido Westerwelle will beim FDP-Parteitag im Mai in Rostock nicht mehr für das Amt des Vorsitzenden antreten. Das gab der 49-Jährige am Sonntag auf einer Pressekonferenz bekannt. "Ich werde mich nach zehn Jahren nicht erneut für das Amt bewerben", sagte der Noch-Parteichef. Am Montag verzichtete Westerwelle auch auf den Posten des Vizekanzlers.
Einen kompletten Rückzug hat er aber nicht im Sinn: "Ich werde mich auf das Amt des Außenministers konzentrieren". Die Koalition arbeite gut und erfolgreich zusammen, sagte Westerwelle aber.
Damit reagiert der FDP-Chef, der am Morgen von seiner Asienreise zurückgekehrt war, auf die schlechten Wahlergebnisse seiner Partei und die zunehmende Kritik an seiner Person. Die "gut und gründlich überlegte" sowie richtige Entscheidung sei ihm schwer und zugleich leicht gefallen, sagte Westerwelle.
Schwer, weil er zehn Jahre lang als Parteivorsitzender "mit viel Herzblut bei der Sache" war. Leicht, weil es viele junge potentielle Nachfolger in der Führung der Partei gebe. Der "Generationswechsel" schaffe ihm die Möglichkeit, weiter "mit voller Kraft für den Erfolg der Liberalen" zu arbeiten.
Rückfragen waren den anwesenden Journalisten nicht möglich, Selbstkritik wurde in der kurzen Stellungnahme nicht vernommen.
In den letzten Tagen waren die Forderungen nach einem Personalwechsel an der Spitze immer lauter geworden, der hessische Landesverband hatte Westerwelle sogar mit einem vorgezogenen Bundesparteitag gedroht, sollte er nicht bis Montag einen Rückzug angekündigt haben.
Als aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge gilt Medienspekulationen zufolge Gesundheitsminister Philipp Rösler, der auch neuer Vizekanzler werden könnte. Rösler hat sich zwar noch nicht öffentlich ins Spiel gebracht, allerdings in Interviews mehrfach eine Kursänderung bei den Liberalen angemahnt. "Es kommt darauf an, die verlorene Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen", sagte er der "Bild am Sonntag". "Vor allem Inhalte müssen jetzt in den Vordergrund rücken".
Ein weiterer Kandidat ist Generalsekretär Christian Lindner. Der sagte, die Partei müsse sich "mit allen Themen beschäftigen, die den Alltag der Menschen bestimmen". Zugleich verteidigte er im Focus die "Identität" der Liberalen aus Marktwirtschaft, Rechtsstaat und gesellschaftspolitischer Liberalität. Das Wählerpotenzial seiner Partei bezifferte er auf 20 Prozent. (nb)













