Bruce 2.0: Juan Gonzalez zeigt heute Models, worauf es im Business ankommt. (Bild: Pro Sieben)
Heidi Klums Laufsteg-Trainer Jorge Gonzalez hat seine Homosexualität in jungen Jahren aus Angst vor Verfolgung versteckt.
Der gebürtige Kubaner hat bis zu seinem 17. Lebensjahr in seinem Heimatland gelebt, dort aber niemandem von seiner sexuellen Orientierung berichtet: "Mir war klar, dass ich nach außen hin nicht sagen durfte, dass ich schwul war. Denn in Kuba war Schwulsein damals gesetzlich verboten! Hätte ich es offen zugegeben, wäre ich überall verachtet worden und hätte keine Chance gehabt, auf eine gute Schule zu gehen", erklärte der 1968 geborene Gonzalez gegenüber der "Bravo".
Schon als Jugendlicher habe er entdeckt, dass er sich "mehr für Jungs" interessierte. Sein Vater habe das zunächst aus Sorge um die "Familien-Ehre" nicht akzeptiert. "Erst Jahre später war es für ihn okay."
Seine Liebe zur Mode hat er übrigens schon mit fünf Jahren zum Ausdruck gebracht: "Ich habe mir in Kuba oft die High Heels meiner Mutter und meiner Oma heimlich aus deren Schrank geholt und bin damit durch die Wohnung stolziert. Oma hat mich dann irgendwann erwischt", so Gonzalez.
Auf Kuba wurden Schwule nach Fidel Castros Machtübernahme als Systemfeinde zunächst in Umerziehungslager gesteckt, in denen viele zu Tode kamen. Die Kommunisten begründeten die Verfolgung damals damit, dass es sich bei Homosexualität um eine kapitalistische Ausprägung handelte, die es auszurotten galt. Das Regime legalisierte Homosexualität zwar offiziell im Jahre 1979, Schwule und Lesben wurden aber weiterhin wegen "antisozialen Verhaltens" verfolgt. In den 1980er Jahren ließ Castro HIV-Positive zudem in Arbeitslagern internieren.
In den letzten Jahren hat der Verfolgung von Homosexuellen auf Kuba nachgelassen. Innerhalb der politischen Elite wird nun sogar über die Einführung von eingetragenen Partnerschaften debattiert (queer.de berichtete). Sogar Fidel Castro, der Homosexuelle jahrzehntelang brutal verfolgt ließ, nannte die Schwulenhatz im vergangenen Jahr eine "große Ungerechtigkeit" und übernahm die politische Verantwortung (queer.de berichtete). (dk)
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