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- 07. April 2011 2 Min.

In Kalifornien soll sich die Zahl der offen lebenden älteren Schwulen und Lesben in den nächsten zwei Jahrzehnten verdoppeln. (Bild: Dominic Alves / flickr / by 2.0)
Verglichen mit Heterosexuellen leiden ältere Schwule und Lesben in Kalifornien öfter an chronischen Krankheiten und leben eher alleine, so das Ergebnis einer Studie der Universität von Los Angeles.
Forscher des "UCLA Center for Health Policy Research" untersuchten anhand der Daten der California Health Interview Survey (CHIS) die Lebenssituation von Schwulen, Lesben und Bisexuellen zwischen 50 und 70 Jahren. Demnach lebt die Hälfte der homosexuellen Männer in dieser Altersgruppe alleine – bei Hetero-Männern sind es dagegen nur 13 Prozent. Bei Lesben ist dieser Unterschied weniger stark: 28 Prozent von ihnen leben alleine – bei Hetero-Frauen sind es 19 Prozent.
Schwule und Lesben sind zudem eher gefährdet, krank zu werden. So liegt die Wahrscheinlichkeit für Schwule, wegen psychischer Probleme behandelt zu werden, 45 Prozent höher als bei Heteros (bei Lesben: 35 Prozent). Diese Tendenz ist bei mehreren Krankheitsbildern zu beobachten: So gibt es unter homosexuellen Männern 28 Prozent mehr Diabetiker und 24 Prozent mehr Körperbehinderte als bei Heterosexuellen.
Rückhalt der Familie fehlt vielen Schwulen und Lesben
Studienleiter Steven Wallace führt diese Ergebnisse auf familiäre Unterschiede zurück: "Viele ältere Schwule und Lesben in Kalifornien haben keine biologischen Kinder und kaum Rückhalt in ihrer Familie", erklärte Wallace. Deshalb müssten Gesundheitsdienstleister besonders auf diese Gruppe zugehen. Nach Berechnungen der Universität wird sich die Zahl der älteren Schwulen und Lesben in Kalifornien binnen der nächsten 20 Jahre verdoppeln.
Laut der Studie haben offen lebende Schwule und Lesben viel öfter einen Uniabschluss als die Restbevölkerung (35 Prozent gegenüber 17 Prozent). Bei der Krankenversicherung ist dieser Vorsprung aber viel geringer: So sind 8,1 Prozent der Schwulen und Lesben unversichert – bei Heterosexuellen sind es mit 10,6 Prozent unwesentlich mehr. (dk)
Links zum Thema:
» Die Studie im Detail (PDF)














