Für Professor Roberto de Mattei sind Schwule eine Gefahr für die Zivilisation
Roberto de Mattei, ein angesehener Geschichtsprofessor aus Rom, hat in einem Radioninterview erklärt, dass die "Seuche der Homosexualität und Verweichlichung" das Ende des Römischen Reiches bedeutet hätte.
Der 63-Jährige glaubt, dass Schwule von Karthago aus ihren schlechten Einfluss über das ganze Reich verbreitet hätten: "Die römische Kolonie Karthago war ein Paradies für Homosexuelle, und sie haben viele andere infiziert", sagte de Mattei. Dass Rom von Barbaren überrannt worden sei ist ihm zufolge eine direkte Folge dieser homosexuellen Umtriebe.
Der gläubige Katholik vermutet, dass Gott jede Gesellschaft bestraft, die Toleranz gegenüber Homosexuellen übt: "Es ist ganz klar, dass verweichlichte Männer und Homosexuelle keinen Platz im Reich Gottes haben", sagte de Mattei. "Unter den Barbaren war Homosexualität nicht weit verbreitet. Das zeigt die göttliche Gerechtigkeit hinter dem Untergang Roms."
De Mattei ist Geschichtsprofessor an der Europäischen Universität in Rom, einer staatlichen anerkannten Hochschule im Besitz der Katholischen Kirche. Seit 2004 ist er zudem Vizepräsident des Nationalen Forschungsrates (CNR), einer staatlichen Behörde, deren Aufgaben der der deutschen Max-Planck-Gesellschaft entsprechen. In der Vergangenheit war de Mattei zudem Berater der italienischen Regierung.
De Mattei ist "Vertreter des Aberglaubens"
Andere Historiker haben in italienischen Zeitungen bereits die Aussagen de Matteis als absurd kritisiert, mehrere Oppositionspolitiker und Homo-Gruppen haben den Rücktritt des Wissenschaftlers gefordert. So bezeichnete Fabio Mussi, der frühere Bildungsminister der Prodi-Regierung, de Mattei als "Vertreter des Aberglaubens innerhalb der Wissenschaftsgemeinde".
Die Äußerungen sind bereits der zweite kontroverse Wortbeitrag des Professors innerhalb weniger Tage: De Mattei hatte zuvor für Empörung in Italien gesorgt, als er die Erdbebenkatastrophe im nur von wenigen Christen bevölkerten Japan als "göttliche Bestrafung" bezeichnete. (dk)