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- 13. April 2011 2 Min.
Man fragt sich ja oft, wie die Entscheidungsfindung unserer Politiker aussieht. Bei Merkel, Westerwelle und Co. bleibt das meist im Dunkeln - nicht aber bei der republikanischen US-Abgeordneten Michele Bachmann. Das Mitglied der rechtspopulistischen Tea-Party-Bewegung hat einen direkten Draht nach ganz oben. Der christliche Gott, so Bachmann in einem Interview, habe ihr nach der Öffnung der Ehe in Iowa vor zwei Jahren einen Gesetzestext diktiert. Damals war die Rechtsanwältin noch Senatorin im Staate Minnesota:
Als die [Öffnung der Ehe] bekannt gegeben wurde, hörte ich das in meinem lokalen christlichen Radiosender in Mineapolis/St. Paul. Ich war am Boden zerstört. Ich habe einen Spaziergang gemacht, gebetet und gesagt: 'Herr, was verlangst du von mir im Senat von Minnesota?' Nach diesem Gebet wusste ich, dass ich einen Verfassungszusatz zur Ehe in Minnesota einbringen musste.
Derzeit haben bereits mehr als die Hälfte der Bundesstaaten einen solchen Verfassungszusatz beschlossen. Er besagt, dass Ehen zwischen Mitgliedern des gleichen Geschlechts verboten sind. Es ist übrigens kein Wunder, dass fast alle Republikaner ein Problem mit der Homo-Ehe haben - schließlich haben viele noch nicht einmal mit interrassischen Hochzeiten ihren Frieden geschlossen: So gab fast die Hälfte der Republikaner in Mississippi bei einer Umfrage an, dass sie sich auch gegen heterosexuelle Hochzeiten aussprechen, wenn die Hautfarbe nicht übereinstimmt - und das 43 Jahre, nachdem der Supreme Court in Washington das Verbot der "Interracial Marriages" kassiert hat.
Der Verfassungszusatz in Minnesota ist übrigens gescheitert - obwohl unsere Michele im Parlament davor gewarnt hat, dass böse Schwulengruppen im Sexualkundeunterricht unschuldige Schüler beeinflussen könnten, wenn ihr Antrag abgelehnt wird. Warum Schwule die Schulen erobern, wenn sie heiraten dürfen, wissen nur Michele und der Gott in ihrem Kopf.
Gott scheint der Politikerin aber nicht alles zu erzählen - zum Beispiel konnte der Star der "Bibel" der 54-Jährigen noch nicht sagen, ob Homosexualität eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellt. Auf eine dementsprechende Frage einer Reporterin antwortete Michele:
Äh. Darauf habe ich keine Antwort. Wie wär's mit der nächsten Frage?














Aber bei diesen Religions-Besessenen ist das scheinbar immer was anderes. Was auch zeigt, dass solche Sekten viel zu viel Ansehen und Macht haben.