El´Jai Devoureau: Wann ist der Mann ein Mann? (Bild: TLDEF)
Ein 39-jähriger Transsexueller wurde im US-Bundesstaat New Jersey gefeuert, weil sein Arbeitgeber für den Job nur biologische Männer als geeignet ansieht - der Entlassene klagt auf Schadensersatz.
El'Jai Devoureau arbeitete nur einen Tag in einem medizinischen Zentrum in Gloucester County, bevor er wegen seiner Transsexualität gefeuert wurde. Zu seinen Aufgaben gehörte unter anderem, Männer bei der Abgabe einer Urinprobe für Drogentests zu beobachten. Diese Aufgabe müsse ein "echter" Mann übernehmen, argumentiert der Arbeitgeber Urban Treatment Associates.
Wie die Lobbygruppe Transgender Legal Defense and Education Fund (TLDEF) mitteilte, hat Devoureau nun eine Klage gegen seine Entlassung eingereicht. Die TLDEF, die den Kläger finanziell unterstützt, erklärte in einer Pressemitteilung, in diesem Fall werde erstmals darüber verhandelt, ob transsexuelle Männer für einen "Männerjob" geeignet sind.
"Ist El'Jai ein Mann? Der Arbeitgeber sagt nein, aber El'Jai sagt er ist einer", erklärte Devoureaus Anwalt Michael Silverman. Schließlich habe sich sein Mandant einer Hormonbehandlung und operativen Eingriffen unterzogen und sei von den Behörden als Mann anerkannt worden. "Die Klage soll gegen die diskriminierende Ansicht vorgehen, dass transsexuelle Männer nicht als Männer arbeiten können", sagte Silverman weiter. Der Staat New Jersey untersagt ausdrücklich die Diskriminierung aufgrund der Geschlechtsidentität im Arbeitsleben.
In der Anklageschrift heißt es, Devoureau habe an seinem ersten Tag im neuen Job ohne jegliche Beanstandung gearbeitet. Ein Bekannter habe ihn an seinem Arbeitsplatz erkannt und seinen Arbeitgeber von seiner Transsexualität erzählt. Daraufhin sei er vor seinem zweiten Arbeitstag entlassen worden.
"Ich brauche diesen Job, um meine Familie und mich selbst durchzubringen", erklärte Devoureau nach der Einreichung der Klage. "Anfangs waren die von meiner Arbeit begeistert, bis sie von meiner Transsexualität erfahren haben. Ich bin ein guter Arbeiter und finde es unfair, dass ich für etwas gefeuert werde, das nichts mit meinem Job zu tun hat". Devoureau sagte weiter, er sei zwar als Mädchen geboren worden, fühle sich aber seit dem Alter von fünf Jahren als Mann. Seit 2006 ist er in Hormonbehandlung, vor zwei Jahren hat er eine geschlechtsanpassende Operation durchführen lassen. Seither ist er auf behördlichen Dokumenten - Führerschein, Geburtsurkunde und Sozialversicherungskarte - als Mann ausgewiesen. (dk)
Wo komm wa denn hin wenn irgendnen Arbeitgeber festlegt wer Mann ist und wer nicht? Sind dann Schwule als nächstes auch wieder zu unmännlich?