Schwule Pornos beschäftigen sich überdurchschnittlich oft mit dem Gefängnisleben - im echten Leben ist von "Prison Fuckers" aber nur selten etwas zu sehen (Bild: Studz)
Laut einer australischen Studie gibt es in Männergefängnissen nur selten gleichgeschlechtliche Fleischeslust - und auch sexuelle Nötigung ist weniger weit verbreitet als angenommen.
2,5 Prozent der männlichen Gefangenen und 3,9 Prozent der Insassinnen erklärten in der Umfrage der University of New South Wales in Sydney, dass sie während ihrer Haftzeit sexuell genötigt worden seien. Vor ihrer Inhaftierung seien aber bereits 13 Prozent der Männer und 60 Prozent Opfer von sexueller Nötigung geworden.
"Unseren Zahlen zufolge sind diese Menschen eher draußen gefährdet als hinter Gittern", erklärte Studienleiter Basil Donovan. "Sexuelle Nötigung in Gefängnissen scheint auszusterben." Für die Studie wurde insgesamt 2000 Männer und 330 Frauen aus 42 Justizvollzugsanstalten in New South Wales und Queensland befragt.
Sex zum Spaß, zum Schutz und für Drogen
Unter den männlichen Insassen waren insgesamt sieben Prozent sexuell aktiv - vier Fünftel von ihnen gaben an, zum Spaß Geschlechtsverkehr zu haben. Die anderen hatten Sex nicht aus freien Stücken: 15 Prozent gaben an, sie hätten so Schutz erkauft - zwei Prozent mussten auf diese Art für Drogen bezahlen.
Die weiblichen Gefangenen sind dagegen sexuell weit aktiver als die Männer: Von ihnen erklärten 36 Prozent, Sex mit anderen Insassinnen gehabt zu haben.
Professor Donovan glaubt nicht, dass die Männer aus Scham ihrer sexuellen Erlebnisse geheim hielten. Vielmehr sei Sex im Gefängnis ein Mythos: "Justizvollzugsanstalten sind riesige Gerüchteküchen. Deshalb haben wir auch gefragt, ob jemand schon etwas von Vergewaltigungen gehört hat. Das Ergebnis: Vergewaltigungen sind in Gefängnissen sehr selten." Da es sich in Gefängnissen in der Regel um eine homophobe Machowelt handelt, würden schwule Insassen dort oft vollständig auf Sex verzichten.
Die Verteilung von Kondomen begrüßte der Studienleiter zwar als sinnvollen Kampf gegen HIV, allerdings würden nicht alle wie vorgesehen eingesetzt. So dienten sie oft als Hilfsmittel für die Selbstbefriedigung, Gleitgel würde als Haargel benutzt. Der Staat New South Wales verteilt monatlich 30.000 Präservative in seinen Gefängnissen. (dk)
Mag sein, allerdings spiegeln sich auch dort die gesellschaftlichen Verhältnisse wieder.
In den letzten ein, zwei Jahrzehnten haben männliche, homosexuelle Aktivitäten rapide abgenommen, während weibliche homosexuelle Aktivitäten stetig zunehmen. Früher war es umgekehrt.
Das Tabu männliche Homo- und Bisexualität führt dann dazu das sich immer weniger Männer homosexuell betätigen und es wird (trotz der Aussage des Professors) mehr Männer geben die aus Scham homosexuelle Erlebnisse verheimlichen als Frauen.