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  • 16. Mai 2011 82 2 Min.

Die Polizei führt einen homophoben Demonstranten ab

In Adelaide haben Aktivisten einer evangelikalen Gemeinde eine schwul-lesbische Demonstration gestört - bei Handgreiflichkeiten wurde unter anderem eine Lesbe aus ihrem Rollstuhl gestoßen.

Rund 200 Schwule und Lesben hatten sich am Samstag in der südaustralischen Millionenstadt vor dem Lokalparlament zu einer Veranstaltung im Vorfeld des Tages gegen Homophobie und Transphobie zusammengefunden. Dabei forderten sie die gesetzliche Gleich­behandlung in Australien, etwa die Anerkennung von gleich­geschlechtlichen Partnerschaften. Eine Pfarrerin vermählte bei der Veranstaltung schwule und lesbische Paare symbolisch.

Gemeindemitglieder der Christian Street Church protestierten gegen die Homo-Demo. Sie führten Plakate mit, in denen sie Schwule und Lesben als Sünder bezeichneten, denen die Hölle drohe. Einige Christen erschienen mit den Plakaten "Gott hasst Sünder". Es kam es zu mehreren handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen christlichen und schwul-lesbischen Aktivisten.

Die lesbische Teilnehmerin Mel Lecke wurde dabei aus ihrem Rollstuhl geworfen, wie mehrere Zeugen bestätigten. Gegenüber dem Fernsehsender ABC beschwerte sie sich über die aggressive Stimmung, die einseitig von den Christen erzeugt worden sei: "Wir protestieren doch nicht vor der Kirche und sagen: 'Es gibt keinen Gott'", erklärte Lecke.

Youtube | Bericht im australischen Fernsehsender ABC

Kirchensprecher Forbes Morrison erklärte dagegen, dass die Gemeinde aus Nächstenliebe auf die Straße gegangen sei: "Die Homosexuellen und Lesben marschieren die King-William-Straße hinunter, um ihr sündhaftes Verhalten öffentlich zu machen. Wir Christen erklären ihnen in Liebe, dass sie Buße tun und sich Jesus Christus ergeben müssen." Als Australier hätte die Gemeinde das Recht und als Christen die Pflicht, gegen Homosexualität zu kämpfen.

Er behauptete ferner, dass von den Christen keine Gewalt ausgegangen sei. Man habe auch keine Rollstuhlfahrerin angegriffen, sondern sei selbst Opfer der Frau geworden, so Morrison: "Eine behinderte Frau in einem Rollstuhl hat versucht, einem Prediger ein christlichen Plakat zu entreißen, um es zu stehlen. Dabei ist sie aus dem Rollstuhl gefallen", sagte Morrison.

Die Polizei entfernte zwei Mitglieder der Kirche "zur eigenen Sicherheit", nahm aber in Verbindung mit der Protestaktion niemanden fest.

Der Internationale Tag gegen Homophobie findet alljährlich am 17. Mai statt. Ziel des Aktionstages ist es, Respekt für Schwule und Lesben einzufordern und Homophobie genauso inakzeptabel zu machen wie Sexismus oder Rassismus. (dk)

-w-

#1 tom21
  • 16.05.2011, 14:04h
  • Die Bibel ist ein Zeugnis der damaligen, einer vergangenen Zeit, mit damaligen Moralvorstellungen und Lebensentwürfen um zu überleben. Es war sicherlich keine einfache Zeit. Doch viele Regeln der damaligen Zeit werden heute von niemanden mehr praktiziert, weil sie in Konflikt mit den meisten Staatsgesetzen stehen. Nur die fundamentalen Christen meinen sie können sich die Regeln auspicken, die Ihnen gefallen um Ihre engstirnigen Moralvorstellen durchzusetzen. Sicherlich, weil die Erkenntnis, dass die alte Zeit auch ihre Fehler hatte und gegen Gottes Willen handelte, auch bedeuten würde, dass sie jetzt auch gegen Gottes Willen verstossen. In diesem Fall würde es eine sehr schmerzliche, beschämende Erkenntnis werden.
    Und ganz nebenbei: Wo ist eigentlich die Nächstenliebe? Sie taucht in den 10 Geboten auf, die Sexualität wird da nicht erwähnt.

    Gott liebt uns alle, so wie wir sind.
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#2 nixdaAnonym
  • 16.05.2011, 14:21h
  • oh, das können gar keine christen gewesen sein. das waren bestimmt als christen getarnte islamisten.
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#3 eMANcipation*Anonym
  • 16.05.2011, 14:22h
  • Hat eigentlich noch irgend jemand den geringsten Zweifel daran, dass auch und gerade religiöse Hassrede gegen Schwule und Lesben explizit unter Strafe gestellt werden muss?

    Und dass wir endlich aktiv genau dieses Recht auf staatlichen Schutz vor der allgegenwärtigen Herabwürdigung und perversen psychischen Gewalt - die körperlicher Aggression bis hin zu tödlichen Hassverbrechen oder eben einem deutlich erhöhten Suizidrisiko den Weg bereitet - einfordern müssen?

    Homo-Hass ist ebenso wenig wie alle anderen Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit eine akzeptable "Meinung", auch kein "Glaube", sondern ein Verbrechen.

    Schon die öffentliche Propagierung des Begriffes "Sünde" ist ein Angriff aus unser gleiches Existenzrecht, denn im Kern wird damit ja nichts anderes gesagt als: "Ihr dürft nicht sein!"

    Hier ist es allerhöchste Zeit, dass wir jede falsche Zurückhaltung ablegen und unmissverständlich ein umfassendes gesetzliches Verbot dieser Art der Diskriminierung, Hass und Gewalt verbreitenden und befördernden öffentlichen Rede (auch und gerade im Alltag) durchsetzen.

    Auch strategische Klagen auf Basis bestehender EU-Antidiskriminierungsrichtlinien sind dabei längst überfällig. Die existenz- und lebenszerstörende Hassverbreitung muss ein Ende haben. Es geht um ein elementares Menschenrecht!
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