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- 16. Mai 2011 2 Min.

Die Polizei führt einen homophoben Demonstranten ab
In Adelaide haben Aktivisten einer evangelikalen Gemeinde eine schwul-lesbische Demonstration gestört - bei Handgreiflichkeiten wurde unter anderem eine Lesbe aus ihrem Rollstuhl gestoßen.
Rund 200 Schwule und Lesben hatten sich am Samstag in der südaustralischen Millionenstadt vor dem Lokalparlament zu einer Veranstaltung im Vorfeld des Tages gegen Homophobie und Transphobie zusammengefunden. Dabei forderten sie die gesetzliche Gleichbehandlung in Australien, etwa die Anerkennung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften. Eine Pfarrerin vermählte bei der Veranstaltung schwule und lesbische Paare symbolisch.
Gemeindemitglieder der Christian Street Church protestierten gegen die Homo-Demo. Sie führten Plakate mit, in denen sie Schwule und Lesben als Sünder bezeichneten, denen die Hölle drohe. Einige Christen erschienen mit den Plakaten "Gott hasst Sünder". Es kam es zu mehreren handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen christlichen und schwul-lesbischen Aktivisten.
Die lesbische Teilnehmerin Mel Lecke wurde dabei aus ihrem Rollstuhl geworfen, wie mehrere Zeugen bestätigten. Gegenüber dem Fernsehsender ABC beschwerte sie sich über die aggressive Stimmung, die einseitig von den Christen erzeugt worden sei: "Wir protestieren doch nicht vor der Kirche und sagen: 'Es gibt keinen Gott'", erklärte Lecke.
Kirchensprecher Forbes Morrison erklärte dagegen, dass die Gemeinde aus Nächstenliebe auf die Straße gegangen sei: "Die Homosexuellen und Lesben marschieren die King-William-Straße hinunter, um ihr sündhaftes Verhalten öffentlich zu machen. Wir Christen erklären ihnen in Liebe, dass sie Buße tun und sich Jesus Christus ergeben müssen." Als Australier hätte die Gemeinde das Recht und als Christen die Pflicht, gegen Homosexualität zu kämpfen.
Er behauptete ferner, dass von den Christen keine Gewalt ausgegangen sei. Man habe auch keine Rollstuhlfahrerin angegriffen, sondern sei selbst Opfer der Frau geworden, so Morrison: "Eine behinderte Frau in einem Rollstuhl hat versucht, einem Prediger ein christlichen Plakat zu entreißen, um es zu stehlen. Dabei ist sie aus dem Rollstuhl gefallen", sagte Morrison.
Die Polizei entfernte zwei Mitglieder der Kirche "zur eigenen Sicherheit", nahm aber in Verbindung mit der Protestaktion niemanden fest.
Der Internationale Tag gegen Homophobie findet alljährlich am 17. Mai statt. Ziel des Aktionstages ist es, Respekt für Schwule und Lesben einzufordern und Homophobie genauso inakzeptabel zu machen wie Sexismus oder Rassismus. (dk)















Und ganz nebenbei: Wo ist eigentlich die Nächstenliebe? Sie taucht in den 10 Geboten auf, die Sexualität wird da nicht erwähnt.
Gott liebt uns alle, so wie wir sind.