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  • 18. Mai 2011 13 2 Min.



Newt Gingrich hat vor wenigen Tagen bekannt gegeben, dass er als republikanischer Gegenkandidat 2012 Barack Obama aus dem Amt kegeln möchte. Dem erfahrenen Politiker werden im derzeit schwachen Kandidatenfeld gute Chancen eingeräumt, den Vorwahlkampf in seiner Partei zu gewinnen. Für Schwule und Lesben könnte ein Gingrich-Sieg bitter sein, denn der 67-Jährige sieht in der Anerkennung von Homo-Rechten eine Gefahr für das christliche Amerika. Gingrich, der es inzwischen auf drei Ehefrauen gebracht hat, liegt insbesondere die "Heiligkeit der Ehe" am Herzen, die von egoistischen Schwulen bedroht werde.

Ein schwuler Aktivist wollte am Montag auf die Positionen Gingrichs aufmerksam machen – und hat bei einer Veranstaltung der christlich-konservativen Lobby-Gruppe Minnesota Family Council & Institute in Minneapolis den Politiker mit Glitter überworfen. Er forderte Gingrich dabei dabei auf, den "Regenbogen zu fühlen". Der Aktivist wurde schnell aus der Veranstaltung gedrängt.

Zwar versichert der Rausschmeißer am Ende des Videos, dass seine Leute Schwulen und Lesben nie ein Haar krümmen würden. Diese harmlose Rhetorik verschleiert aber ist Gingrichs homophobes Vermächtnis: In den 1990ern hat er als Präsident des Repräsentantenhauses das euphemistisch benannte "Gesetz zur Verteidigung der Ehe" (Defense of Marriage Act) durchgesetzt. Es besagt, dass Washington nur Beziehungen zwischen Mann und Frau anerkennen darf. Wegen seiner diskriminierenden Intention ist es inzwischen von einem Bundesgericht für verfassungswidrig erklärt worden, allerdings noch nicht in letzter Instanz (queer.de berichtete).

Nach Gingrichs Ansicht sind die USA ein "christliches Land", das derzeit im Dauerbombardement von weltlichen und schwulen Antidemokraten steht. So war er angesichts des Streits um Proposition 8 Schwulen und Lesben vor, Faschisten zu sein, die als einziges Ziel die Verfolgung von Christen im Sinn hätten. Auf Fox News sagte er 2008 etwa:

Ich glaube, es gibt einen schwulen und weltlichen Faschismus in diesem Land, der uns seinen Willen aufdrücken will. Dabei wird vor Gewalt und Belästigung nicht zurückgeschreckt. Er versucht derzeit, die Regierung unter Kontrolle zu bringen. Ich denke, das ist eine sehr gefährliche Bedrohung für alle, die in traditionelle Religion glauben.

Hier das Video mit Gingrichs Aussage (ab 0:30):



Dass er selbst in den 1990er Jahren als Ehebrecher entlarvt worden ist, beschädigt übrigens seinen moralischen Anspruch nicht, findet Gingrich. Er habe ja nur so gehandelt, weil er sein Amerika so sehr liebt, erklärte er unlängst im Christian Broadcasting Network:

Keine Frage: Manchmal habe ich zu hart gearbeitet und dabei sind Dinge passiert, die nicht in Ordnung waren. Aber ich habe das zum Teil nur gemacht, weil meine Leidenschaft diesem Land gehört.

(dk, Bild: Gage Skidmore)

-w-

#1 MarekAnonym
  • 18.05.2011, 11:02h
  • Das zeigt wieder mal die bodenlose Verlogenheit der Konservativen und Homohasser:
    Schwule sind anegblich eine Gefahr für "das christliche Amerika", aber jemand, der schon 3 Ehefrauen hatte und diese auch noch betrügt, ist ein Vorbild.

    Dieses Pack ist so verlogen. Aber da genug Amis ebenso verlogen und noch dazu dumm sind, haben die dann sogar noch Chancen und können viel Unheil anrichten.
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#2 Simon H.Anonym
  • 18.05.2011, 11:31h
  • Vielleicht sollte der nicht minder homophobe und demokratiefeindliche Papst bei seinem Deutschlandbesuch im Herbst auch mal eingeglittert werden...
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#3 jojoAnonym
  • 18.05.2011, 12:12h
  • Antwort auf #2 von Simon H.
  • ich glaube, hochwürden glittern sich selbst schon genügend ein. würde doch keiner bemerken, wenn man da noch mehr glitzerkram draufkippt.
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