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  • 27. Mai 2011 14 2 Min.

Brigitte Barèges hat offenbar eine eigenartige Definition von Humor (Bild: Service communication de la Mairie de Montauban)

Die konservative Abgeordnete Brigitte Barèges hat in der französischen Nationalversammlung die Öffnung der Ehe mit Sex zwischen Mensch und Tier gleichgesetzt.

Die Äußerung fiel in einer Debatte im Rechtsausschuss am Mittwoch. Hier wurde über einen sozialistischen Gesetzentwurf diskutiert, der die Gleichstellung von Schwulen und Lesben im Eherecht vorsieht. Barèges, die der Fraktion der regierenden UMP von Präsident Nicloas Sarkozy angehört, sprach sich gegen die Ehe-Öffnung aus und fragte die verblüfften sozialistischen Abgeordneten: "Warum dann nicht auch Sex mit Tieren zulassen?".

Die Äußerungen von Barèges führten zu heftiger Kritik, auch aus den eigenen Reihen. So erklärte der UMP-Abgeordnete Franck Riester: "Diese Aussagen sind beschämend und sie werden von uns verurteilt." Parteichef Jean-François Copé nannte den Ausrutscher seiner Parteifreundin "inakzeptabel" und sagte, sie würden nicht die Meinung der UMP widerspiegeln.

Der sozialistische Abgeordnete Jean-Luc Romero warf der UMP vor, nicht gegen Homophobie in den eigenen Reihen vorzugehen. Er erinnerte an die Verurteilung des UMP-Abgeordneten Christian Vanneste wegen schwulenfeindlichen Äußerungen im Jahr 2007 (queer.de berichtete). Vanneste hatte in der Debatte um die Öffnung der Ehe Schwule und Lesben als "minderwertig" und "Gefahr für die Menschheit" bezeichnet. Er ist trotzdem weiterhin Parlamentsabgeordneter für die UMP.

"Witzige" Äußerungen zurückgezogen

Barèges hat sich trotz der Kritik geweigert, sich für ihre Aussage zu entschuldigen. Sie sagte zunächst: "Das war ein Witz. Ich persönlich habe nichts gegen irgend eine Art von sexuellen Beziehungen zwischen Erwachsenen". Später erklärte sie in einer Pressemitteilung, dass sie "die Äußerungen zurückzieht, aber nach wie vor darauf beharrt, dass sie nicht homophob gewesen sind."

In der Aufregung ging fast unter, dass der Antrag der Sozialisten auf Ehe-Öffnung im Ausschuss abgelehnt wurde - mit den Stimmen der UMP. Das Thema soll am 9. Juni im Plenum behandelt werden. Wegen der UMP-Mehrheit ist es aber nahezu ausgeschlossen, dass der Antrag Erfolg haben wird.

In Frankreich gibt es seit 1999 die Möglichkeit für Schwule und Lesben (sowie nicht heiratswillige Heterosexuelle), einen "Pacte civil de solidarité" einzugehen. Diese Art von eingetragener Partnerschaft ist eine Art Ehe mit eingeschränkten Rechten und Pflichten. Bei der Einführung dieses Zivilpaktes gab es bereits ähnlich hysterische Äußerungen von rechtsgerichteten Politikern. So hielt damals etwa die Abgeordnete Christine Boutin eine Rede mit der Bibel in der Hand und verkündete: "Eine Gesellschaft, die Homosexualität gleich behandelt wie Heterosexualität, wird untergehen." (dk)

-w-

#1 eMANcipation*Anonym
  • 27.05.2011, 16:15h
  • Dann auch mal gute Nachrichten am heutigen Tage:

    Brasilianische Standesämter:

    Eheschließung für schwule und lesbische Paare = jetzt schon möglich

    Die Vereinigung der Standesämter Brasiliens (Arpen-Brasil, mit Behördenstatus) veröffentlichte nach einer Sitzung am Dienstag eine offizielle Prresseerklärung, in der sie feststellte, dass sie nach dem Urteil des obersten Gerichtshofes Brasiliens zur Gleichstellung homosexueller Partnerschaften auch die Eheschließung bereits jetzt für möglich hält.

    Zahlreiche homosexuelle Paare hätten diesbezüglich bereits bei den Standesämtern angefragt, die allerdings bis zu einer expliziten Stellungnahme der Justiz zur Frage der Eheschließung noch zögerten.

    Die Arpen-Brasil forderte die Justiz auf, schnellstmöglich die Umwandlung eingetragener Partnerschaften in Ehen und generell das Recht auf Eheschließung für homosexuelle Paare explizit festzustellen.

    www1.folha.uol.com.br/cotidiano/921595-registros-civis-dizem
    -que-casamento-gay-ja-e-possivel.shtml
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#2 schwulenaktivist
  • 27.05.2011, 17:17h
  • Zu diesem Beitrag gehört von dk erklärt, dass die Sodomie historisch vielseitige Tatbestände umfasst hat (zB auch die anale Penetration), so im Kirchenrecht und anschliessend im säkularen! Die zitierte Dame ist nur höchst ungebildet! Also keine Aufregung bitte.
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#3 FrankCAnonym
  • 27.05.2011, 18:10h
  • Hoffentlich gab es da mal keinen Übersetzungsfehler. Sodomie heißt in fast allen anderen Sprachen (so auch im Französischen) Analverkehr und nicht Sex mit Tieren.
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