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- 02. Juni 2011 2 Min.

Nicht alle schwulen Jugendlichen sind so fröhlich wie diese beiden (Bild: austinanomic / flickr / by-nd 2.0)
Bewegung im Familienministerium: Nach langem Zögern will CDU-Ministerin Kristina Schröder nun zumindest die Machbarkeit einer Studie zur Lebenssituation homosexueller Jugendlicher in Deutschland prüfen – noch im Februar hatte sie dies mit der Begründung abgelehnt, dies sei nicht notwendig (queer.de berichtete).
"Es wird derzeit geprüft, inwieweit […] Informationen zur Lebenssituation schwuler und lesbischer Jugendlicher für das politische Handeln der Bundesregierung benötigt werden", heißt es in einem neuen Brief der Ministerin an den Grünen-Bundestagsabgeordneten Kai Gehring. Der reagierte gegenüber der Tageszeitung "taz" erfreut: "Ich sehe einen kleinen Hoffnungsschimmer, dass die Ministerin ihren Widerstand gegen fundierte Daten und den Bundestagsbeschluss von 2005 endlich aufgibt". Bereits vor sechs Jahren hatte der Bundestag beschlossen, eine entsprechende bundesweite Studie in Auftrag zu geben – geschehen ist seither jedoch nichts.
Ministerin Schröder bekam Druck aus der eigenen Partei
Auch aus der eigenen Partei war der Druck auf Familienministerin Schröder in den letzten Wochen größer geworden. So hatte sich Jens Spahn, der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Anfang Mai mit zwei schriftlichen Fragen an die Bundesregierung gewandt und dabei an die fehlende Umsetzung der Studie erinnert. Er selbst habe mit Schröder über das Thema gesprochen, sagte Spahn der taz: "Ich bin optimistisch, dass aus der Machbarkeitsstudie dann auch die tatsächliche folgt." Die vorhandenen Daten über homosexuelle Jugendliche seien veraltet und berücksichtigten nur Teilaspekte. Deshalb sei eine bundesweit einheitliche Studie notwendig.
Dies fordern die Grünen seit Jahren. Die Studie sei "absolut notwendig, weil wir alarmierend hohe Zahlen beim Suizidrisiko von homosexuellen Jugendlichen haben", erinnerte der Abgeordnete Kai Gehring. Erst wenn genaue Daten über das Ausmaß von Homophobie vorlägen, seien gezielte Maßnahmen gegen Diskriminierung möglich. (cw)

Da wird wieder viel Geld investiert und am Ende kommt dann entweder das gewünschte raus oder was, was eh schon jeder weiß. So wie jetzt bei der Kartellstudie über Mineralölfirmen. Da wurde auch nur noch mal nach viel Zeit und für viel Geld bestätigt, was eh jeder wusste.
Wenn die Studie wirklich seriös ist und nicht nur (wie so viele Studien) dem Auftraggeber nach dem Mund redet, weiß ich jetzt schon das Ergebnis:
1. Ja, homosexuelle Jugendliche sind überdurchschnittlich oft Mobbing und Gewalt ausgesetzt.
2. Ja, viele homosexuelle Jugendliche haben Probleme sich selbst zu akzeptieren, es ihren Familien und Freunden zu sagen.
3. Das alles führt zu Gefährdungen wie deutlich höheres Selbstmordrisiko, etc.
Statt Studien zu machen und damit Aktivität vorzutäuschen, wo keine ist, wäre es viel sinnvoller, uns endlich komplett gleichzustellen.
Denn selbst wenn es kein Mobbing, etc. gäbe, ist es natürlich ein Unding uns rechtlich zu diskriminieren.