Volker Beck bitte Guido Westerwelle um Hilfe
Der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen im Bundestag, Volker Beck, hat am Donnerstag im Parlament den Vatikan kritisiert. In einer Debatte über UN-Leitlininen sprach Beck über einen Vorfall im Menschenrechtsrat.
Dort hatten sich am 22. März 85 Länder in einer gemeinsamen Erklärung für das Ende von Gewalt und Diskriminierung gegen Schwule, Lesben und Transsexuelle ausgesprochen (queer.de berichtete). Der offizielle Verterer des Vatikans, Erzbischof Silvano Tomasi, hatte die Entscheidung kritisiert, da die Akzeptanz von Homosexuellen zur Verfolgung von Christen führen könne: "Viele werden attackiert, wenn sie sexuelles Verhalten zwischen Menschen des selben Geschlechts nicht unterstützen". Menschen, die Bedenken äußerten, würden "stigmatisiert, verteufelt und verfolgt". Auch müssten Staaten "gewisse sexuelle Handlungen" regulieren und gewisse "sexuelle Verhaltensweisen" per Gesetz untersagen dürfen.
Beck hatte diese Äußerungen bereits damals in einer Presseerklärung kritisiert. Nun sprach er sie gestern im Bundestag an, "da der Herr Außenminister anwesend ist". "Demnächst wird der Papst an diesem Pult stehen. Ich habe nicht verstanden, was uns der Vertreter des Vatikans bei der Menschenrechtsratssitzung zur Verurteilung der Gewalt gegen Lesben und Schwule sagen wollte (...) Ich bitte, noch einmal nachzufragen, denn das hat mich sehr irritiert." Applaus bei den Abgeordneten der Grünen und einem der Linken, desinteressierter Blick bei Guido Westerwelle.
Demo gegen den Papst
Der Protest gegen den Papst hat von Ralf König ein Logo spendiert bekommen
Inzwischen wurden neue Pläne für den Protest gegen den Papst-Besuch bekannt. Das Bündnis "Der Papst kommt" plant am 22. September ab 16.00 Uhr eine Demonstration ab dem Brandenburger Tor, die dort mit einer Kundgebung "gegen die menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik des Papstes" beginnen soll. Danach zieht die Demo über den Potsdamer Platz sowie Leipziger Straße, Friedrichstraße und Unter den Linden zum Bebelplatz vor der katholischen Sankt-Hedwigs-Kathedrale. An dem Bündnis sind 33 Organisationen und viele Einzelpersonen beteiligt, die Demo wird vom Berliner CSD organisiert.
Der Papst kommt an diesem 22. September zunächst in Berlin an und trifft Bundespräsident Wulff. Gegen 16.45 Uhr wird er den Bundestag besuchen und eine Rede halten. Danach folgt ein Gottesdienst vor dem Schloss Charlottenburg. In den folgen drei Tagen besucht er Erfurt und Freiburg und wird sich mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundestagspräsident Norbert Lammert und Vertretern des Bundesverfassungsgerichts treffen.
Wer nicht nach Berlin kommen kann, kann die Resolution des Protest-Bündnisses auch online unterschreiben. Das haben bereits rund 1.350 Menschen getan. (nb)
Der Guido wird den Teufel tun und Herrn Ratzinger auf seine und die Verfehlungen seiner Angestellten ansprechen - ich hoffe, Herr Beck findet die Gelegenheit dazu.
Und hat darüber hinaus hoffentlich auch einen guten Personenschutz, damit ihn die "Gotteskrieger" nicht noch vorzeitig aus dem Verkehr ziehen...