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  • 14. Juni 2011 36 3 Min.

Bauer Philipp will schnackseln (Bild: RTL)

Erstmals will ein schwuler Kandidat in der siebten Staffel der Fernsehshow "Bauer sucht Frau" einen Mann fürs Leben finden - Interessenten können sich bei RTL bewerben.

Von Dennis Klein

"Liebe Männer, wenn Sie sich ein Leben mit Philipp vorstellen können, dann melden Sie sich. Und vielleicht lädt er Sie schon bald zur gemeinsamen Hofwoche ein", fordert Moderatorin Inka Bause mit sanfter Stimme. Ihr Sender RTL, der bereits in eigenproduzierten Sendungen wie "Ich bin ein Star, holt mich hier raus" oder "Deutschland sucht den Superstar" das Liebesleben des unbekannten schwulen Mannes ausleuchtete, will nun den "fleißigen Pferdewirt" Philipp verkuppeln.

In 70 Sendeminuten hat RTL am Pfingstmontag nicht nur in den Höhepunkten der vergangenen sechs Staffeln geschwelgt, sondern gleich 14 neue Kandidaten vorgestellt. Sie sollen ab Herbst den Quotenerfolg fortsetzen: Immerhin gehört die schmalztriefende Reality-Show mit bis zu zehn Millionen Zuschauern zu den meistgesehenen Sendungen im deutschen Fernsehen. Die Sondersendung erreichte zwar "nur" 5,5 Millionen Menschen - nach "Tatort" und "Tagesschau" war sie aber trotzdem das dritterfolgreichste TV-Angebot des Tages. Dabei sind Kritiker reservierter als der 08/15-Zuschauer: Im Feuilleton wird darauf hingewiesen, dass die Bauern in der Show meist als "einsame Trottel" ("Spiegel") dargestellt werden und die Zuschauer sich bloß am wohligen Fremdschämfaktor ergötzen können.

Traummann gesucht


"Bauer sucht Frau" läuft seit 2005 auf RTL - die Show beruht auf dem britischen Format "Farmer Wants a Wife"

Den ersten schwulen Bauern stellt die Sendung jedoch als selbstbewussten, sympathischen Mann vor, der im Unterschied zu vielen anderen Bewerbern auch ganze Sätze sprechen kann und sich nicht wie eine bäuerliche Karikatur gibt. Immerhin hat RTL seit Jahren nach einem homo­sexuellen Kandidaten gesucht, aber ist erst jetzt am Rande des Ruhrgebiets fündig geworden: Der 27-jährige Philipp wurde nach mehreren Ankündigungen ("Einer unserer Landwirte sucht keine Frau, sondern einen Mann fürs Leben") in den letzten zehn Minuten der Show vorgestellt, um die Zuschauer durch mehrere Werbeunterbrechungen vor dem Flimmerkasten zu halten. Der kurze Einspielfilm beschreibt Philipp als gut integrierten Landwirt, auf dessen Bauernhof vier Generationen harmonisch miteinander leben. Philipp betreibt mit seiner Familie einen 84 Hektar großen Milchviehbetrieb mit Pferdepension - und ist auf der Suche nach einem "attraktiven Mann", der "offen und ehrlich" ist. Auch Mami Elke macht sich große Hoffnungen: "Ich will, dass er den Traummann findet". Statt nur mit Hausschwein Pumba zu kuscheln, will Philipp "eine starke Schulter zum Anlehnen".

Moderatorin, Schlagersängerin und Hobbypsychologin Inka Bause glaubt, dass der schwule Bauer die Zuschauer für das Thema Homosexualität sensibilisieren kann: "Philipps Teilnahme ist ein Statement für Toleranz - gerade auf dem Land", erklärte die 42-Jährige. Außerdem hofft sie auf einschaltquotenträchtiges privates Glück: "Ich würde mich freuen, ihm bei der Suche nach seinem Traummann helfen zu können". Wer sich auf Anhieb in Bauer Philipp verguckt hat, kann sich unter der (gebührenpflichtigen) Nummer 01805/330303 bei RTL melden - wenn man nichts dagegen hat, dass die ersten Annäherungsversuche mit schmalzigen Bause-Kommentaren unterlegt von Millionen Menschen beobachtet werden.

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#1 CarstenFfm
  • 14.06.2011, 12:00h
  • Angenehm, wie RTL mit dem Thema umgeht und uns weder einen tumben Landmann noch eine schrille Tucke präsentiert.

    Sogesehen hättet Ihr Eich die Bildunterschrift "Bauer Philipp will schnackseln" auch besser verkneifen können.
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#2 nachdenkenProfil
  • 14.06.2011, 12:09hBerlin
  • Woher bekommt RTL eigentlich diese Script-Schreiber für diese unsägliche Moderatorin. Soviel Schleim, Schmalz und Müll kann man doch eigentlich nur unter Zuhilfenahme von Drogen produzieren. Was reizt eigentlich die Menschen an dieser unsäglichen Inka Bause, die dreimal hintereinander den Nachwuchspreis der DDR-Jugendzeitschrift „neues Leben“ erhielt. Scheinbar ist ihre Anpassungsfähigkeit so groß, dass sie alles Moderiert was man von ihr verlangt.
    Bei einigen Kandidaten kommt man sofort ins Fremdschämen und möchte diese Menschen eigentlich vor ihrem zu erwartenden Schicksal bewahren. Hoffentlich ist der schwule Kandidat so stark, dass er keine dauerhaften Schädigungen zurückbehält !!
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#3 BurgerBerlinProfil
  • 14.06.2011, 12:41hBerlin
  • Ob dieses schmuckvolle Kreuz ein Zeichen von Gläubigkeit ist – oder doch einfach nur ein Modeaccessoires ? Falls das erstgenannte stimmt, dann ist der Bauer mit seinem Schweinchen für viele ja ein No-Go oder ist man da Tolerant ?
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