Kick Off: Das schwule Team Platoon FC (oben) trifft auf die Unterschichtsrabauken vom Reaper FC (unten)
In der britischen Komödie "Kick Off" trifft ein schwules Fußballteam auf eine abgebrühte Macho-Mannschaft - jetzt auf DVD.
Von Carsten Weidemann
Was passiert, wenn das härteste Macho-Team der Londoner Amateur-Fußball-Liga ausgerechnet gegen eine schwule Mannschaft in knappen pinken Höschen antreten muss? Ganz einfach: Der Schiedsrichter flüchtet - und auf dem Rasen geht es bis in die letzte Spielminute hoch her. Der britische Regisseuer Rikki Beadle-Blair ("Bashment", "Stonewall", "Metrosexuality") hat diese "Rude-Boys meet Bum-Boys"-Story in seinem jüngsten Komödienstreich "Kick Off" köstlich in allen Facetten ausgemalt.
Eine der Hauptfiguren ist Archer, Ex-Drittliga-Profi und neuer Kapitän des kleinen Homoteams Platoon FC. Endlich erhält er die Chance, mit Tunten- Klischees aufzuräumen und das zu tun, was er am meisten liebt: nämlich gewinnen! Aber vorher muss er seine chaotische Pussie-Mannschaft zur Räson bringen, um gegen das Macho-Team vom Reaper FC überhaupt bestehen zu können. Dabei hat er weder mit flamboyanten Förderern, hysterischen One-Night-Stands noch mit seinem Bewegungs-Boyfriend gerechnet, der dem Team die bereits erwähnten knallpinkfarbenen Outfits verpasst.
Nackter als jedes Spielfeld erlaubt
Weil aber in Wahrheit auch in Archer eine Queen steckt (sogar eine Drama Queen!), führt er die Platoons stolz in die Schlacht gegen die zugedröhnten Unterschichtsrabauken vom Reaper FC, die sich als die miesesten Falschspieler von ganz London erweisen. Als da wären: ein Torwart auf der Flucht vor der Polizei, ein Verteidiger, dessen Bruder am liebsten noch die Elfmeter-Markierung wegkokst, ein Mittelfeldspieler, aggressiv wie eine gigantische Bulldogge, sowie ein Möchtegern-Beckham samt seiner auf die Eier gehenden Mieze am Spielfeldrand.
Auch wer sich für Fußball nicht im Geringsten interessiert, wird bei dieser Komödie bis zum fröhlichen Abpfiff dranbleiben. Die knackigen Jungs der beiden Amateur-Teams liefern sich nicht nur einen spannenden wie komisch-surrealen Kampf auf dem Rasen, sie sind dabei auch nackter als jedes Spielfeld erlaubt...
"Kick Off" ist sicher nicht der große intellektuelle Film zum Thema Homosexualität im Fußball, auf den manche warten, aber auf jeden Fall eine gelungene schwule Version von "Kick it like Beckham" bzw. die europäische Variante von "Iron Ladies" - jener Kultkomödie über ein queeres Volleyballteam, das in Thailand den Meistertitel holte. Kurzum: ein Volltreffer!
Kick Off, Komödie, Großbritannien 2010, Regie: Rikki Beadle-Blair, Darsteller: Ian Sharp, Craig Storrod, Nathan Clough, Stephen Hoo, Ludvig Bonin, Jason Maza, Jack Shalloo, Jay Brown, Michael Lindall, Jai Rajani, Sasha Frost, Samantha Lyden, Ryen Quartley, Alexis Gregory, Rikki Beadle-Blair, Laufzeit: ca. 99 Min., Sprache: englische Originalfassung , Untertitel: Deutsch (optional), FSK 12, Pro-Fun Media
Youtube | Offizieller deutscher Trailer zum Film
das schimpfwort pussy wird benutzt für frauen und für wehleidige hetenmänner.
also sind die schwulen die muckies?