Kaliforniens Schüler sollen etwas über die schwul-lesbische Emanzipationsbewegung erfahren
Nach dem Senat hat auch die State Assembly einem Gesetzentwurf zugestimmt, der die schwul-lesbische Geschichte zum Pflichtthema im Unterricht macht.
49 Abgeordnete stimmten am Dienstag dem "Fair, Accurate, Inclusive and Respectful (FAIR) Education Act" zu, 25 lehnten ihn ab. Bereits zuvor hatte der Senat deutlich mit 23 gegen 14 Stimmen dem Gesetzentwurf zugestimmt (queer.de berichtete). Jetzt muss noch der demokratische Gouverneur Jerry Brown zustimmen. Er hat sich bislang noch nicht zu dem Entwurf geäußert, gilt aber als Anhänger von Homo-Rechten.
Das Gesetz würde schwul-lesbische Geschichte erstmals in einem US-Bundesstaat zur Pflicht für alle öffentlichen Schulen machen. Eingebracht hatte den Antrag der offen schwule Senator Mark Leno, der beklagte, dass Homo-Geschichte in den meisten Schulen unter den Tisch fällt - obwohl Kalifornien Persönlichkeiten wie den 1978 ermordeten Aktivisten Harvey Milk hervorgebracht hat. "Wir dürfen unseren Schülern nicht länger Informationen über historische Leistungen von Amerikanern vorenthalten, nur weil sie schwul oder lesbisch sind", erklärte Leno. Der Demokrat John Perez, der erste offen schwule Präsident der State Assembly, begrüßte die Entscheidung als Verbesserung des Bildungssystems: "Dieses Gesetz zwingt die kalifornischen Schulen dazu, einen präziseren und nuancierten Überblick über die amerikanische Geschichte zu geben, indem die Leistungen von Gruppen behandelt werden, die oft nicht die nötige Anerkennung erfahren."
Konservative beklagen "homosexuelle Agenda"
Der Abgeordnete Tim Donnelly empfindet das Gesetz als direkten Angriff auf seinen christlichen Glauben
Die meisten Republikaner stimmten gegen den Gesetzentwurf, weil dieser nicht im Interesse des Landes liege, sondern lediglich Teil der "homosexuellen Agenda" sei. So erklärte der Abgeordnete Tim Donnelly, dass die Demokraten damit indirekt Proposition 8 aushebeln wolle, obwohl es von einer Mehrheit der Bevölkerung beschlossen wurde. Proposition 8 war ein 2008 durchgeführter Volksentscheid, in dem eine knappe Mehrheit für den Entzug des Eherechts für Schwule und Lesben stimmte (queer.de berichtete). Außerdem, so Donelly, verletze der Gesetzentwurf die Religionsfreiheit: "Als Christ fühle ich mich durch das Gesetz persönlich angegriffen", so Donnelly.
Auch wenn das Gesetz vom Gouverneur unterzeichnet werden sollte, würde es nicht sofort in Kraft treten. Zunächst müsste Ausschüsse einen Lehrplan erstellen, der dann in Schulbücher eingearbeitet werden kann. Wegen leerer Kassen im Staatshaushalt hat das Parlament zudem vor wenigen Monaten beschlossen, Schulbücher frühestens wieder für das Schuljahr 2015/16 zu aktualisieren. (dk)
Dr. Bachmann compared homosexuals to “barbarians” who “need to be educated, need to be disciplined.”
www.washingtonpost.com/lifestyle/style/michele-bachmanns-hus
band-shares-her-strong-conservative-values/2011/06/21/gIQAyN
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