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  • 19. Juli 2011 11 2 Min.

CBN ist der größte christliche Nachrichtensender der Welt und erreicht täglich Millionen Zuschauer alleine in den USA. Der in Virginia ansässige Kanal hat als einen seiner Hauptgegner schon seit Jahren die Schwulen ausgewählt: Wie perfide der von der evangelikalen Bewegung kontrollierte Kanal mit der Wahrheit umgeht, zeigt sich jetzt in einem "Nachrichten"-Beitrag über das Thema Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare: Es wird ein gutes christliches Hetero-Paar gezeigt, das misshandelte Kinder aufnimmt, danach kommen Gegner und ein Befürworter von Homo-Rechten zu Wort.

Der Beitrag sieht auf den ersten Blick sehr professionell aus. Das Problem ist nur, dass darin gelogen wird, dass sich die Balken biegen: So erklärt Lynne Kohm, Jura-Professorin an der Regent University in Virginia, dass es einen "Berg von wissenschaftlichen Untersuchungen" gebe, der zeige, dass heterosexuelle Paare immer die besseren Eltern seien als Schwule und Lesben: "Wenn die Sozialwissenschaft zeigt, dass ein Vater und eine Mutter, die miteinander verheiratet sind, sich besser um das Kind kümmern, dann sollte das die Regel für Adoptionen sein." Solche Studien gibt es aber nicht von renommierten Universitäten: Die vorliegenden Untersuchungen - etwa der University of California oder der East Carolina University - zeigen, dass Adoptivkinder in gleichgeschlechtlichen Haushalten keinerlei Nachteile erfahren. Eine Untersuchung des deutschen Justizministeriums aus dem Jahr 2009 kommt zum gleichen Ergebnis.

Die Professorin hat einen ganz anderen Grund für ihre Aussage: Immerhin ist das Motto ihrer Uni "Christian Leadership to Change the World" - und die Welt kann man wohl nur mit Flexibilität bei der Wahrheit verändern. Die Regent University ist ohnehin nur eine Kaderschmiede für CBN. Bis 1990 hieß sie sogar CBN University, Universitätskanzler ist noch heute Pat Robertson, der die US-Version CBN-Show "The 700 Club" moderiert. Die deutsche Version läuft auf Bibel-TV unter dem Titel "Club 700".

Auch der weitere Teil des Beitrages ist entlarvend: So wird Präsident Barack Obama als "mächtiger Lobbyist" für die schwule Sache angeklagt. Deshalb sei auch die Religionsfreiheit in Gefahr, warnt CBN - und zitiert den Fall einer katholischen Adoptionsagentur, die schließen musste, weil sie sich nicht an die Antidiskriminierungsrichtlinien halten wollte und Kinder nur an verheiratete heterosexuelle Paare vermitteln wollte.

Am Ende kommt die freundliche heterosexuelle Familie noch zu Wort: "Alle Pflegekinder, die adoptiert werden, haben bereits viele Probleme. Es wäre nicht fair, ihnen ein weiteres Problem zu geben". Ein Heim, ja sogar die Straße, ist immer besser als gleichgeschlechtliche Eltern, so die Botschaft des "christlichen" Senders. Die mehr als 100.000 Kinder, die sich nach einem Elternhaus sehnen, spielen für CBN offenbar keine Rolle. (dk)

-w-

#1 FoXXXynessEhemaliges Profil
  • 19.07.2011, 13:05h
  • Hier gilt: jeder dreht sich die Wahrheit so, wie er sie braucht! CBN = alles scheinheilige Pharisäer!
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#2 FloAnonym
  • 19.07.2011, 13:06h
  • Von totalitären Sekten-Jüngern erwartet doch niemand was anderes als blanken Hass, Bevormundung und Unterdrückung...
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#3 LorenEhemaliges Profil
  • 19.07.2011, 13:41h
  • Dass ein von den Evangelikalen kontrolliertes Christian Broadcasting Network Lügen und Hetze über Homosexuelle verbreitet, wen überrascht das noch? Es sollte sich in Christian Brainwashing Network umbenennen.

    Auch nicht uninteressant erscheint mir, wie sich homosexuellenfeindliche Organisationen in den USA teilfinanzieren:

    www.change.org/petitions/apple-stop-raising-money-for-anti-g
    ay-hate-groups
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