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  • 19. Juli 2011 6 2 Min.

Fitz Bailey beharrt auf seiner Aussage, dass ein großer Teil der organisierten Kriminalität von Schwulen ausgeht

Der Chef der jamaikanischen Polizeieinheit gegen organisierte Kriminalität erklärte, für 80 bis 90 Prozent von Lotterie- und Kreditkartenbetrug seien Schwule verantwortlich.

Fitz Bailey, der die Organised Crime Investigation Division (OCID) anführt, erklärte vergangene Woche in einem Fernsehinterview, dass er aus eigener Erfahrung wisse, in welchen Bereichen Schwule ihre kriminelle Energie besonders auslebten: "2007 haben wir in Montego Bay 14 Personen verhaftet, von ihnen sagten zwölf, sie seien homo­sexuell", so Bailey nach Angaben der jamaikanischen Zeitung "Star". Er fügt einschränkend hinzu: "Ich habe nie gesagt, dass die in allen Arten von Kriminalität involviert sind. Aber wenn es um Lotteriebetrug oder um die Fälschung von Bank- oder Kreditkarten geht, sind sie dabei." Kriminelle Homo­sexuelle würden, so Bailey weiter, mit "Professionalität und Respekt" behandelt, genau wie Heterosexuelle auch.

Die Homogruppe Jamaica Forum for Lesbians All-Sexuals and Gays (J-FLAG) protestierte lautstark gegen die Beschuldigung. Die Aussage würde Schwule gefährden, so J-FLAG in einer Pressemitteilung. In den letzten Jahren hat es immer wieder Berichte von Lynchmorden an Schwulen gegeben, die von der überwiegenden Mehrheit der Jamaikaner als Sünder angesehen werden. Seit 2009 warnt das deutsche Auswärtige Amt Schwule vor Reisen in das Land (queer.de berichtete). Laut Gesetz steht auf homo­sexuelle "Unzucht" eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren inklusive Zwangsarbeit.

Polizeiführung zieht Aussage zurück

Ein Sprecher der Jamaica Constabulary Force hat inzwischen die Äußerungen von Bailey als unhaltbar zurückgewiesen. Owen Ellington erklärte, die Polizei "greift sich nicht bestimmte gesellschaftliche Gruppen heraus". Er bedauerte die "unfaire Kennzeichnung" von Schwulen als Betrüger.

In einem Radiointerview bekräftigte Bailey zuletzt jedoch seine Vorwürfe. Er sehe keinen Anlass, sich dafür zu entschuldigen. (dk)

-w-

#1 FoXXXynessEhemaliges Profil
#2 Roman BolligerAnonym
  • 19.07.2011, 18:59h
  • Die jamaikanische Polizei und Justiz verdient seit Ewigkeiten Vorschusskakteen für institutionalisierte Homophobie. Herr Fitz Bailey verkörpert diese, wie seine Reaktion auf die Kritik zeigt, in trauriger "Perfektion".

    Die jamaikanische Politik und Polizei sollte endlich die im Land grassierende, oft tödliche homophobe Gewalt in der Bevölkerung verfolgen!

    Leider ist die karibische Reggae-Idylle von bekiffter Coolness ein Zerrbild: Sobald es um Homosexualität geht, hört der Spass auf und der tödliche Ernst beginnt, weltweit propagiert von jamaikanischen Hassmusikern mit freundlicher Unterstützung geldgeiler Festivalorganisatoren und Sponsoren (Beck's Bier lässt grüssen).
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#3 FloAnonym
  • 19.07.2011, 20:08h
  • Dummheit hoch 10!!

    Der Typ macht sich bei gebildeten, intelligenten Menschen nur lächerlich mit seinen Verschwörungstheorien. Nur gibt es da offenbar genug Dumme, die solchen Leuten glauben und sie auch noch bewundern.

    Wann werden solche faschistischen Hass-Staaten endlich international boykottiert. Gäbe es da Öl, hätte man schon längst einen vorgeschobenen Grund gefunden.
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