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  • 26. Juli 2011 30 2 Min.

Die ILGA-Vertreter Patricia Curzi, Renato Sabbadini und Pedro Paradiso Sottile haben in Genf für die ILGA-Aufnahme gekämpft (Bild: CHA Argentina / flickr / by 2.0)

Die ILGA, der weltweite Dachverband von schwul-lesbischen Organisationen, erhält wieder den UN-Beraterstatus, der ihr vor 17 Jahren entzogen worden ist.

Der Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC) hat am Montag in Genf mit 29 gegen 13 Stimmen bei sechs Enthaltungen der Aufnahme der International Lesbian and Gay Association zugestimmt. Für die Aufnahme der 1978 gegründeten Nichtregierungsorganisation votierten neben Deutschland andere EU-Länder, die Vereinigten Staaten sowie mehrere Länder aus Südamerika und Asien. Dagegen stimmten unter anderem Russland, China sowie vor allem Staaten aus Afrika und dem Nahen Osten. Die ILGA ist ein Dachverband für 750 schwul-lesbische Organisationen aus aller Welt.

Die Gruppierung hatte bereits 1993 Beraterstatus erlangt, verlor diesen aber 1994 nach einer Kampagne, die vom konservativen amerikanischen Senator Jesse Helms angeführt wurde. Der Politiker kritisierte die ILGA, weil sie auch pädohile Organisationen wie die North American Man/Boy Love Association (NAMBLA) in ihren Reihen duldete. Diese fordern die Legalisierung von "einvernehmlichem" Sex zwischen Kindern und Erwachsenen. Die ILGA-Mitgliedschaft von NAMBLA wurde 1994 suspendiert, 1995 trat die Gruppe dann ganz aus - inzwischen distanziert sich der Dachverband klar von pädophilen Organisationen. Trotzdem scheiterte die ILGA in den letzten Jahre immer wieder damit, den Beraterstatus wieder zu erlangen.

17 Jahre alte Wunde geheilt

"Das ist ein historischer Tag für unsere Organisation, der eine 17 Jahre alte Wunde heilt", erklärte ILGA-Generalsekretär Renato Sabbadini. Er dankte insbesondere Belgien, Argentinien und den USA für ihren Einsatz für die Wiederaufnahme.

Nach dem ILGA-Ausschluss nahm der Wirtschafts- und Sozialrat erst 2006 mit dem deutschen Lesben- und Schwulenverband (LSVD), der dänischen schwul-lesbische Bürgervereinigung (LBL) und der ILGA Europe wieder Organisationen auf, die sich für die Gleichstellung von Homosexuellen einsetzten (queer.de berichtete). Später erhielten weitere schwul-lesbische Gruppen den Beraterstatus. Insgesamt erkennt die UNO rund 3.000 Nichtregierungsorganisationen an. (dk)

Für die ILGA-Aufnahme (29 Staaten): Argentinien, Australien, Belgien, Chile, Deutschland, Ecuador, Estland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Japan, Kanada, Lettland, Malta, Mexiko, Mongolei, Nicaragua, Norwegen, Peru, Schweiz, Slowakei, Spanien, Südkorea, Ukraine, Ungarn, USA, Venezuela.

Gegen die ILGA-Aufnahme (13 Staaten): Ägypten, Bangladesh, China, Ghana, Irak, Kamerun, Katar, Marokko, Namibia, Pakistan, Russland, Saudi-Arabien, Senegal.

Enthaltungen (6 Staaten): Bahamas, Elfenbeinküste, Guatemala, Mauritius, Philippinen, Ruanda.

-w-

#1 Geert
  • 26.07.2011, 12:27h
  • Für die Aufnahme stimmten christliche, buddhistische und hinduistische Länder, gegen die Aufnahme überwiegend moslemische Länder sowie Russland und China!
    Langsam sollte den Schwulen die Augen aufgehen, wo der Feind steht!
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#2 eMANcipation*Anonym
  • 26.07.2011, 12:48h
  • Antwort auf #1 von Geert
  • Warum bietet man eigentlich sogar nach den Ereignissen in Norwegen, die auch die Blindesten und Taubsten unter uns wachgerüttelt haben sollten, hier weiterhin Leuten eine Plattform,

    deren einzige Agenda in genau der Hassverbreitung, der fremdenfeindlichen Hetze und dem geistigen Brandstiftertum besteht, das am letzten Wochenende zur massenhaften nazi-like Exekution von friedlichen jungen Menschen geführt hat?

    Ist das unser Beitrag gegen Hass und Gewalt und für ein solidarisches Miteinander? Können wir es uns weiterhin leisten, sowas hier in einer totalen Pervertierung des "Toleranzgedanken" und der "demokratischen Meinungsfreiheit" zu dulden?
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#3 xapplexAnonym
  • 26.07.2011, 14:08h
  • Vielen Dank an queer.de für die Veröffentlichung des vollständigen Abstimmungsergebnisses.
    Das Nennen von Fakten ist keine "fremdenfeindliche Hetze" und Religionskritik ist keine Pervertierung der Meinungsfreiheit.
    Die "massenhafte nazilike Exekution" von Unschuldigen ist in Europa ein extrem seltener Aushnahmefall, in der islamischen Welt aber gang und gäbe:

    Kommentar von der Redaktion gekürzt
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