Mit dem Verkauf von Apple-Produkten werden keine Homo-Hasser mehr unterstützt (Bild: Andy on Flickr / flickr / by-nd 2.0)
Nach Microsoft lässt auch Apple seine Produkte nicht mehr vom homofeindlichen "Christian Values Network" verkaufen.
Apple reagiert damit auf eine Petition auf der Seite change.org. Rund 23.000 Menschen haben mit ihrer Unterschrift den Konzern aufgefordert, die Zusammenarbeit mit dem CVN zu beenden. Die fundamentalistische Dachorganisation verdient Provisionen, indem sie zu Onlineshops verlinkt. Kauft der Nutzer über den Link in diesen Shops ein, erhält das CVN drei bis sieben Prozent des Umsatzes. Zuvor hatte bereits Microsoft nach einer fast gleichlautenden Petition jegliche Verbindung mit der von Stephen Baldwin und Michael Lohan gegründeten Organisation beendet (queer.de berichtete).
CVN unterstützt Autor des "rosa Hakenkreuzes"
Scott Lively wird vom CVN großzügig gesponsert – in seinen Texten beschreibt der evangelikale Christ Schwule als Monster, die beispielsweise den Nationalsozialismus erst möglich gemacht haben
Das CVN unterstützt damit Gruppen wie Focus on the Family, Family Research Council oder Liberty Counsel. Diese als gemeinnützig eingestuften Vereine werden von der Bürgerrechtsorganisation Southern Poverty Law Center als "Hass-Gruppen" definiert, weil sie die Grundrechte von Schwulen und Lesben beschneiden wollen. Auch die Gruppe "Abiding Truth Ministries" von Scott Lively wird unterstützt. Lively ist Autor des Buches "Das rosa Hakenkreuz: Homosexualität und die Nazis". Darin argumentiert er, dass die NSDAP nur so brutal vorgegangen ist, weil in der Partei so viele unmoralische Schwule aktiv gewesen seien. Heutzutage seien Homosexuelle verantwortlich "für den moralischen Niedergangs Amerikas", so Lively auf seiner Website. Er hat auch die geplante Einführung der Todesstrafe für Schwule in Uganda unterstützt.
Viele internationale Konzerne bieten ihre Produkte nach wie vor auf der CVN-Seite an. Dazu gehören etwa das Modelabel Esprit, die Reiseseite expedia.com oder der Handydienst T-Mobile USA, den die Deutsche Telekom gerade an den amerikanischen Telefonkonzern AT&T verkauft.
Apple gilt als ein Unternehmen, das die Gleichstellung von Schwulen und Lesben vorantreibt. So spendete der Konzern etwa an Homo-Gruppen, die sich für die Öffnung der Ehe einsetzten (queer.de berichtete). Allerdings gab es immer wieder Kritik an der Zensur von schwulen Inhalten bei iPad und Co. (queer.de berichtete). Der Konzern löschte jedoch auch die App einer Ex-Gay-Gruppe, in der die "Heilung" von Homosexuellen propagiert wurde (queer.de berichtete). (dk)