Oscar versucht, immer etwas fürs Auge zu bieten: Am 27. August tritt er im Rahmen von Pink Lake live im Casino Velden auf
Der 32-jährige Oscar Loya wurde 2009 schlagartig bekannt, als er an der Seite von Alex Christensen beim Eurovision Song Contest für Deutschland antrat. Auch wenn "Miss Kiss Kiss Bang" nicht der ganz große Hit wurde, hat der stets strahlende Kalifornier die Ehre, der erste offen schwule Sänger zu sein, der für Deutschland beim Grand Prix angetreten ist. Jetzt steht der Musical-Star auf eigenen Beinen und will Ende August beim Pink Lake Festival am Wörthersee den Besuchern einheizen. queer.de sprach mit Oscar während seiner Mittagspause im Tonstudio.
Von Dennis Klein
Was können wir beim Pink-Lake-Festival erwarten?
Eines vorweg: Die Zeiten von "Miss Kiss Kiss Bang" sind vorbei. Ich habe jetzt ein neues Projekt gestartet, eine Mischung aus Electro, House und Pop. Anders als bei meinem Eurovision-Auftritt habe ich diesmal alle Lieder selbst geschrieben und koproduziert. Für mich war das sehr aufregend – alle Melodien, alle Texte stammen diesmal direkt von mir. Ich muss mich nicht mehr anderen beugen, sondern kann einfach das tun, was ich will. Das war – auf gut Englisch gesagt – "crazy fun".
Als Musical-Star bist du ja professionelle Auftritte gewöhnt. Wie wird die Choreografie mit deinen neuen Songs aussehen?
Wenn ich auftrete, versuche ich, immer etwas fürs Auge zu bieten. Diesmal gibt es zwar keine Tänzer hinter mir, aber ich will auf der Bühne einheizen. Natürlich gibt es beim Auftritt eine ganze Reihe verrückter Kostüme.
Youtube | Der neue Oscar lernt etwas Neues...
"Das Coming-out hat eigentlich nichts verändert"
Was ist heute anders als 2009, als du für den Eurovision Song Contest angetreten bist?
Ich trage heute viel mehr Verantwortung. Bei Eurovision haben die Verantwortlichen nach einem Sänger Ausschau gehalten, der sich bewegen kann, eine Steptanzeinlage bieten kann und Englisch als Muttersprache spricht. Sie haben mich gefunden, und ich habe das gerne gemacht. Jetzt hab ich aber ein Projekt, das von mir kreiert wurde. Hier hängt natürlich besonders viel Herzblut.
Wo bist du in den letzten Monaten bereits aufgetreten?
Ich hatte mit meinem neuen Projekt bereits mehrere Auftritte in Manhattan, Berlin und anderen Städten und habe außerdem ein inoffizielle CSD-Tour mitgemacht. So war ich bei den CSDs in Wien, Köln, Frankfurt und Tel Aviv dabei – und nächste Woche geht's nach Hamburg. Am Wörthersee bin ich aber noch nie aufgetreten. Jetzt bin ich vor allem damit beschäftigt, mein neues Album fertigzustellen. Es hat bislang noch keinen Namen, soll aber Ende des Sommers auf iTunes herauskommen.
Hat dein Coming-out 2009 vor dem Eurovision Song Contest etwas für dich verändert?
Das Coming-out hat eigentlich nichts verändert. In dieser Zeit und in meinem Beruf ist das kein großes Problem mehr. Immerhin ist ja in Deutschland alles legal, inzwischen werden auch die Partnerschaften anerkannt. In den 80er und 90er Jahren wäre das noch etwas anderes gewesen. Aber heute… Und es hat ja eigentlich auch nichts mit der Musik zu tun.
Das Pink-Lake-Festival findet vom 25. bis 28. August 2011 in Velden am Wörthersee statt. Oscar Loya ist der Stargast am Samstagabend bei der "Studio 44 Clubnight" im Casino Velden mit dem Motto "Glitzer & Glamour".