https://queer.de/?14783
- 09. August 2011 2 Min.

Dirk Winter (re.) und seine Schützenkönigin Oliver in den Medien (Bild: Screenshot ka-news.de)
Es wird inzwischen scharf geschossen im Reich der Schützenvereine. Der BHDS-Dachverband will Dirk Winter im September nicht am Wettbewerb teilnehmen lassen.
Von Carsten Weidemann
Ist es ein Verstoß gegen die "christlichen Werte", wenn ein Schützenkönig offen schwul auftritt? Seitdem Dirk Winter Anfang August im münsterländischen Horstmar den Vogel abgeschossen hat, wird dies heiß diskutiert. Nach Auffassung des Bundes der Historischen Deutschen Bruderschaften (BHDS) ist es auf jeden Fall "gegen katholische Wertvorstellungen". Nach einem Bericht der Karlsruher Nachrichten droht dem 44-jährigen Winter, der seinen langjährigen Partner Oliver Hermsdorf zur Schützenkönigin erwählte, nun der Ausschluss vom Bundeskönigsschießen im ostwestfälischen Harsewinkel im September.
"Er hatte vorher in einem Fragebogen unterschrieben, dass er sich christlichen Werten verpflichtet fühlt und nach dem Motto ‚Für Glaube, Sitte und Heimat' lebt", äußerte sich ein Sprecher des BHDS gegenüber dpa. Der Verband hatte bereits zuvor versucht zu intervenieren und gefordert, dass beim Umzug am Ende des Landesbezirkskönigsschießens die männliche Schützenkönigin hinter dem König läuft, und nicht nebeneinander, wie sonst üblich (queer.de berichtete). Das Paar hatte sich dem widersetzt, der eigene Verein solidarisierte sich.
Schützenvereine der Region haben meist nichts gegen schwulen König

Streit um schwulen Schützenkönig artet zum Kulturkampf aus (Bild: Montage queer)
Bundespräses der Schützenbruderschaft mit bundesweit 300.000 Mitgliedern ist der Kölner Weihbischof Heiner Koch. Versöhnlicher als der katholische Hardliner äußerte sich dagegen Landesbezirkspräses Günther Lube in einer Predigt. "Wir sollten nicht übereinander, sondern miteinander reden", forderte er während des Festgottesdienstes in der vergangene Woche.
Umfragen der Lokalzeitungen unter den vielen Schützenvereinen im Münsterland ergeben ein recht unterschiedliches Stimmungsbild. Überwiegend herrscht jedoch Unverständnis über den Wiederstand gegen den schwulen Schützenkönig. Christian Ernsting, Vorsitzender der Schützenbruderschaft Ss. Fabianus und Sebastianus bringt es gegenüber der Ahlener Zeitung auf den Punkt: "Ob sie nun nebeneinander, voreinander oder diagonal laufen, ist doch völlig egal. Ich begrüße, dass sie nebeneinander gegangen sind. Wir sind doch schließlich im 21. Jahrhundert".
Links zum Thema:
» Der komplette Bericht der Karlsruher Nachrichten














So ziemlich alles ist gegen katholische "Wert"vorstellungen:
- Homosexualität
- Kondome, Pille und andere Verhütungsmittel
- Selbstbefriedigung
- Sex vor der Ehe
Ich möchte die Erwachsenen sehen, die für die katholische Kirche keine Sünder sind. Das sind dann diese heimlichen katholischen Kinderschänder, die ihren Druck so ausleben.
Der Grund für diese Haltung ist ganz klar:
es ist wissenschaftliches Fakt, dass Sex ein Grundbedürfnis des Menschen ist. Wenn gesunde Erwachsene ihn künstlich unterdrücken, macht sie das krank und psychisch gestört.
Und Gestörte lassen sich von der katholischen Kirche besser manipulieren...