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  • 17. August 2011 12 2 Min.

Unter israelischen Soldaten gibt es viele Beschwerden über Mobbing (Bild: AFriedman / flickr / by 2.0)

Theoretisch wurden Homo­sexuelle in der israelischen Armee bereits 1993 gleichgestellt - einer neuen Studie zufolge klagen jedoch viele über Mobbing.

Die Homo-Gruppe Israeli Gay Youth (IGY) hat Schwule und Lesben in den Streitkräften nach ihrer Erfahrungen befragt, berichtet die "Jerusalem Post". Demnach gaben 40 Prozent an, dass sie wegen ihrer sexuellen Orientierung bereits verbal attackiert worden sind. Jeder Fünfte beklagte sogar körperliche Übergriffe. Die Vorgesetzten, heißt es weiter, hätten in den meisten Fällen das homophobe Treiben ignoriert.

"Die israelischen Streitkräfte sind aufgeklärte als in vielen anderen Ländern und erlauben Männern und Frauen, die nicht heterosexuell sind, zu dienen", erklärte die IGY in einer Stellungnahme. "Gleichzeitig muss das Militär aber die Beschwerden der Soldaten ernster nehmen." Das liege im Interesse der Streitkräfte, weil eine schlechte Moral schließlich die Kampfbereitschaft einschränken könne. Immerhin, so schreibt IGY weiter, habe sich die Lage von Schwulen und Lesben im israelischen Militär im Vergleich zu einer ähnlichen Studie im Jahr 2006 bereits leicht verbessert.

Israel hat bis 1983 Soldaten aus dem Dienst entlassen, sobald ihre Homosexualität bekannt wurde. Später durften Schwule und Lesben zwar im Militär dienen, wurden aber in der Regel nicht befördert und durften keine Geheimnisträger sein. Erst zehn Jahre später änderte sich das: Damals beschwerte sich der Reserveoffizier und Tel Aviver Professor Uzi Even, dass ihm als offen schwuler Mann der Zugang zu Militär-Dokumenten nur wegen seiner sexuellen Orientierung untersagt worden war. Ihm wurde dabei auch sein Rang (Oberstleutnant) aberkannt. Daraufhin ordnete die Regierung ausdrücklich die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben in den Streitkräften an. Nach diesem Sieg bemühte Professor Even weiter um die Gleichstellung: Er wurde 2002 der erste offen schwule Knesset-Abgeordnete. 2009 hat ein Familiengericht seinem Antrag auf Adoption seines ehemaligen Pflegesohnes stattgegeben - erstmals wurde damit in Israel die Adoption durch schwule Eltern anerkannt (queer.de berichtete). (dk)

-w-

#1 FoXXXynessEhemaliges Profil
  • 17.08.2011, 14:16h
  • Mobbing macht auch leider vor dem Militär nicht Halt und das ist nicht nur in Israel so. Dagegen gibt es noch viel zu tun!
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#2 HeidiAnonym
  • 17.08.2011, 16:29h
  • Immer noch besser, Schwule werden gemobbt, als dass sie an Baukränen hängen wie einigen Nachbarländern Israels...
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#3 Karl_Anonym
  • 17.08.2011, 19:05h
  • Antwort auf #2 von Heidi
  • Es ist nicht wirklich neu, daß man mit dem Ausmalen der schlimmstmöglichen Alternative jedes Übel relativieren kann. Wer ein Übel wirklich abschaffen will, der muss es aber erst mal als Übel benennen und nicht es verharmlosen.

    Möchtest du, dass es den gemobbten Schwulen und Lesben in Israel besser geht, Heidi?

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